Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen (Philipper 2,13)

Wenn es heißt, Gott wirkt in uns das Wollen und das Vollbringen, bedeutet das nicht, dass wir ganz bequem einfach auf Gottes Wirken in uns warten können. Nein hier ist von 3 Aktivitäten, die ineinander eingreifen müssen, die Rede:

  1. Gott wirkt in uns: Gott wird uns nie zwingen, aber er wartet darauf, dass wir innerlich bereit sind, ihn wirken zu lassen. Dazu brauchen wir als durch Jesus Erlöste den freien Zugang zu ihm. Dann können wir durch unseren Dank und unseren Lobpreis ihn immer besser als unseren Schöpfer und Vater, der uns unendlich liebt kennen lernen. Wir erkennen ihn als den allmächtigen Gott, dem alle Ehre gebührt und vor dem wir trotzdem keine Angst haben müssen, weil er uns unendlich liebt. So wachsen in uns Vertrauen und Glaube an ihn, die uns offen machen, sein Wirken in uns geschehen zu lassen. Unser Wille wird von seinem Willen gespeist und stimmt damit überein. Diese triefe Übereinstimmung ist das Ziel, sie fällt uns nicht einfach zu, wir müssen beharrlich und ernsthaft danach streben unabhängig von unseren momentanen Gefühlen. Je nachdem wieweit wir in diese tiefe Übereinstimmung gewachsen sind, kann Gott in uns wirken.
  2. Er wirkt das Wollen: Es gibt unendlich viele Dinge, die nach Gottes Willen geschehen sollen. Aber er ist der Dirigent und entscheidet was der Auftrag an jedes seiner Kinder ist. Viele Dinge sind klar aus seinem Wort und den Umständen, in denen wir leben, aber andere Aufträge und Berufungen muss er uns durch seinen Geist offenbaren. Unsere Antwort soll praktischer Gehorsam sein, in dem wir seinen Willen umsetzen. Aber es ist äußerst wichtig, dass unser Gehorsam aus der richtigen Motivation und Kraft gespeist wird. Alles, was wir mit Blick auf unsere Ehre tun, kann nicht seiner Ehre dienen und die Frucht ist eingeschränkt oder unmöglich. Wenn er aber das Wollen in uns weckt, haben wir nur seine Ehre im Sinn und sehen unseren Auftrag mit seinem Blick der Liebe und des Erbarmens. Wenn unser Wollen noch nicht von ihm ausgelöst ist, wird es Zeit, unser Beziehung zu ihm als unseren Vater zu vertiefen.
  3. Er wirkt das Vollbringen: Wenn Gott in uns das Wollen bewirkt hat, können wir anfangen seinen Willen auch umzusetzen. Wenn wir die Gaben dazu haben, wird er ihren Einsatz segnen. Aber oft beruft Gott Menschen, die nicht die nötigen Gaben in ausreichendem Umfang haben. Aber diesen Mangel wird er ausgleichen, wenn wir darauf vertrauen, dass er auch das Vollbringen wirkt.

Es geht nicht in erster Linie darum, dass wir mit gutem Willen für Gott tätig werden. Unser Gehorsam gegenüber Gott soll uns einüben in die Gemeinschaft mit Gott und die himmlische Berufung, die Gott für jeden vorbereitet hat. Unser leben in der jetzigen Unvollkommenheit ist unser Träning für das Leben in der Ewigkeit. Wir können dies Ziel nur erahnen, aber es soll uns mit Hoffnung und Freude füllen.

Philipper 2,12)  Also, meine Lieben, – wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit – schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern.
13) Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
14) Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel,
15) damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt,

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3 Gedanken zu „Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen (Philipper 2,13)

  1. Danke für diese wunderbare Auslegung.
    Dieses Thema beschäftigt mich gerade.
    Meine Sehnsucht zu dieser Verbundenheit berührt mich sehr.
    Es ist wunderbar zu erleben, das Gott ein lebendiger und Wahrhaftiger ist und dass Jesus mitten unter uns ist und wirkt…

  2. All dies muß Gott auch erst einmal wirken, nämlich das Wollen zum Bereitsein! Ist das geschafft, so ist das Vollbringen des Bereitseins ander Reihe, das auch von Gott bewirkt sein muß. Jetzt erst ist der Mensch, sofern er dazugeört (Röm. 9, 12 ff), auf dem „richtigen Weg“.

    Ihr seit 35 Jahren „wiedergebohrener mittsiebziger“

    Esau

  3. Lieber esau!
    Besser hätte ich es auch nicht sagen können! D A N K E !

    Mein denkspruch:
    „Ringet danach….. “
    Ein seit 38 Jahren wiedergeborener
    Spätsiebziger

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