Quelle und Auswirkung des Unglaubens – Markus 6.5 Und er konnte dort kein Wunderwerk tun

Das Wort Unglaube findet sich in meiner Elberfelder Bibelübersetztung nur 11 mal. Die Bibel ist eine Lehre des Glaubens und nicht des Unglaubens. Begonnen bei Abraham bis hin zu den Neutestamentlichen Gemeinden offenbart sich Gott auf vielfältige Weise, um den Glauben an ihn und Jesus zu erwecken und zu stärken.
Wenn Gott Menschen zu sich ruft, geht es nicht um die Vergangenheit mit ihren Sünden, sondern um das, was er in Zukunft mit uns vor hat. Wir müssen das annehmen, was er aus seiner Liebe zu uns und seiner Barmherzigkeit bereit hat. Das Annehmen dieser Gaben erfordert unseren Glauben. Am Anfang ist dieser unser Glaube noch sehr schwach, aber dieser schwache Glaube genügt Gott, wenn wir aus unserem Herzen uns entscheiden, Ja zu sagen zu dem Angebot Gottes, das uns begegnet ist. Die Angebote Gottes finden wir in der Bibel, wir können sie auch in Predigten, Büchern oder Seminaren an unser Herz anklopfen hören.
Die Angebote Gottes begegnen uns an vielen Stellen. Aber was hindert so viele Menschen sie anzunehmen? Es ist Blindheit oder aber Unglaube.
Die Bibel zeigt, dass es Zeiten der Blindheit gibt, die Gott festgelegt hat. Aber auch in diesen Zeiten gibt es immer wieder Menschen, denen die Wahrheit offenbart wird. Blindheit bedeutet, ich kenne dem Wort nach die Wahrheit, aber ich erkenne nicht, dass sie einen persönlichen Bezug zu mir, zu meinem Leben jetzt und in Ewigkeit hat.

Die Heilungen und Wunder, die Jesus auf seinen Wegen durch Israel bewirkte hatten sich herumgesprochen. Die Menschen sahen was er tat und sie machten sich Gedanken, wer ist dieser Wanderprediger Jesus. Aus dem was sie aus den Schriften gehört hatten, ergaben sich verschiedene Vorstellungen, z.B. ob er ein Prophet oder gar ein wiedergekommener Prophet sei. Aber, dass er der Sohn Gottes ist ekannten sie zunächst nicht, auch seine Jünger am Anfang nicht. Aber was er bewirkte, konnten alle sehen und hören. Die Reaktion darauf war allerdings unterschiedlich.

Die geistlichen Führer lehnten ihn zum größten Teil ab. Bei dem, was er bewirkte und wie ihm viel Volk nachlief, konnten sie nicht mithalten. Da kommt Angst um den eigenen Einfluss im Volk auf. Da wird Stolz verletzt oder Neid geweckt.

Aber das einfache Volk hatte keinen Grund zu solchen Gefühlen, sie hatten mit ihren alltäglichen Sorgen und Nöten zu tun. Da war jemand, der ihnen bei Krankheit oder Ablehnung durch die Gesellschaft helfen konnte, willkommen und dies wurde auch mit Staunen und Jubel angenommen. Sie sahen was, Jesus so selbverständlich tat. Da brauchte es keinen großen Glauben um zu glauben, dass Jesus eine große Vollmacht hatte. Dass er von Gott gesandt war, lag für alle nahe. Jesus lebte noch im alten Bund, der neue Bund konnte erst nach seinem Opfer am Kreuz eingesetzt werden. Der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus konnte es noch nicht geben. Aber sie sahen und glaubten an die im Namen Gottes bewirkten Wunder.

Etwas anders war die Situation in seiner Heimatstadt Nazareth. Hier war er aufgewachsen und sicher als der Sohn des Zimmermans Joseph bekannt. Ich stelle mir vor, dass er als Sonderling wahrgenommen wurde, weil er sich viel mit den alten Schriften beschäftigte und möglicherweise seine Jugendgefährten oft nervte. Manche Späße macht er nicht mit, er konnte schon ein Spielverderber sein. Aber wenn man Jemand in Schwierigkeiten brauchte, war er mit einem hilfreichen Rat oder mehr immer zur Stelle. Aber insgesamt war er eigentlich ein wenn auch nützlicher Sonderling.
Dieses alte Bild war in den Köpfen. Man dachte wohl, nein das kann doch nicht sein, dass dieser Sonderling so groß herauskommt und unglaubliche Dinge vollbringt. Und so hatte bei den meisten ihr altes Bild verhindert zu glauben, dass so jemand aus ihrer Mitte jetzt von Gott so bevollmächtigt wird.
Ein Sonderling, warum gerade der  und überhaupt, da sehen sie andere Typen in ihrer Mitte, die wenn überhaupt soetwas verdient hätten. Nein, das kann nicht sein, da läuft einem Sonderling eine hysterische Menschenmenge hinterher.

So wurde hier, ein Glaube, der woanders ausgebrochen war, blockiert.
Aber es gab doch einige Kranke, die nicht so im Gesprächsstrom in Nazareth mitschwimmen konnten. Bei denen wurde, der aufkommende Glaube nicht so verschüttet.

Diese Erzählung ist eine Warnung, sich nicht von dem Zeitgeist und dem Gerede vieler Menschen bestimmen zu lassen. Sondern an dem Glauben, den man schon hat, festzuhalten, aber damit zu rechnen, dass der Glaube wächst und Gott größere Gaben bereit hat.

Martin Baron sagt es immer wieder:  Gott hat mehr für dich.

Wenn wir das unserem Herzen immer wieder sagen, wird es unser Leben verändern. Denn unsere Worte haben Macht etwas Gutes oder Schlechtes zu bewirken. Denn so hat Gott uns geschaffen, mit einem Potential, das wir mit unserem schon erlangten Glauben abrufen können.


Bibelstellen

Markus 6.1 Und er ging von dort weg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm nach.
6.2 Und als es Sabbat geworden war, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten und sagten: Woher [hat] der das? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist, und solche Wunderwerke geschehen durch seine Hände?
6.3 Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich über ihn.
6.4 Und Jesus sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, außer in seiner Vaterstadt und unter seinen Verwandten und in seinem Haus.
6.5 Und er konnte dort kein Wunderwerk tun, außer dass er wenigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte.
6.6 Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und er zog durch die Dörfer ringsum und lehrte.

 

   Sende Artikel als PDF   

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.