Und der HERR blickte auf Abel und auf seine Opfergabe 1.Mose4.3

Mit dem Begriff Opfer haben wir Christen persönlich und auch in den Gemeinden ein, wie ich empfinde, oft problematisches Verhältnis. Da gibt es immer wieder Diskussionen über den Zehnten und bei den Sammlungen in der Gemeinde geht es weniger um die Verwendung des „Opfers“ als vielmehr, die biblische Begründung.

Das ist eigentlich gut und meist auch biblische Lehre. Aber wenn dieser Teil der Lehre mehr als jedes andere Lehrthema aufgegriffen wird, stellt sich die Frage, warum ist das so?

Da ich nicht in eine Gemeindeleitung integriert bin, steht mir eigentlich keine Antwort zu. Doch es könnte ein Zeichen von mangelndem Vertrauen sein. Ich möchte hier keine Urteile niederschreiben, sondern nur zu Nachdenken und Überprüfen der eigenen Motivation anregen.

  • Mangelndes Vertrauen gegenüber den Gemeindemitgliedern. Jeder ist vor Gott verantwortlich, für den Umgang mit seinem Besitz und den Früchten (Geld) seiner Arbeit. Zweifellos ein zentrales biblisches Lehrthema. Gott sieht auf ein wohlgefälliges Opfer, das soll auch das Grundthema dieses Beitrags sein. Aber, wenn ich den Gemeindegliedern vertraue, müsste ich es nicht in jedem Gottesdienst vertiefen.
  • Mangelndes Vertrauen gegenüber Gott als unserem Versorger. Gott hilft wo wir unseren Mangel vor ihn bringen. Es ist oft unsere Entscheidung, ob wir mit unseren Möglichkeiten versuchen zurecht zukommen, oder ob wir im Blick auf den uns von Gott anvertrauten Auftrag, erkennen, ja wir haben Mangel.  Aber wir dürfen nicht zweigleisig fahren indem wir Gott bitten unseren Mangel abzuhelfen und parallel dazu so handeln, wie wir es auch ohne Gottes Hilfe tun würden.

Ein Opfer kann aus unterschiedlichem Antrieb gebracht werden.

  1. Ich gehorche den biblischen Gesetzen: Die Gesetze zeigen, wie ein Mensch handelt, wenn er Gott wohlgefallen will. Da die Menschen im alten Bund noch nicht mit Gott versöhnt oder widergeboren waren, mussten sie aus eigener Kraft und eigenem Wollen, sich bemühen, die Gesetze einzuhalten.
  2. Ich will etwas Gutes tun: Besonders Menschen, die nicht mit eigenen Problemen ausgelastete sind, fühlen sich verantwortlich oder haben das innere Bedürfnis, mit ihren Möglichkeiten zu helfen, wenn sie Nöte bei anderen Menschen oder in der Gesellschaft sehen.Zu helfen oder sich für etwas Gutes und Sinnvolles mit Erfolg einzusetzen, fördert die Selbstbestätigung und die persönliche Zufriedenheit und kann auch ein Glücksgefühl vermitteln. Es entspricht einfach der von Gott gegebenen Veranlagung als sozialem Wesen, das eine funktionierende Gemeinschaft anstrebt und braucht. Aber diese sozialen Bedürfnisse und Anstrengungen sind anfällig, wenn eine positive und bestätigende Resonanz ausbleibt. Der Mensch ist auf ein Angenommen Sein von Anderen bzw. von Liebeserweisungen angewiesen. Wenn dies länger ausbleibt, kommt es leicht zu psychischen Schäden. Der Mensch braucht Selbstbestätigung, wenn er sie nicht bekommt, versucht er sie auf andere oft auffällige Weise zu erhalten.
  3. Gottes Liebe bewegt mich: Wer eine lebendige Beziehung zu Gott hat, weiß, dass er von ihm anerkannt und noch mehr, ja geliebt wird, ohne es sich durch irgendwelche Leistungen verdienen zu müssen. Das reine Wissen um die Liebe Gottes reicht noch nicht, um innern Frieden zu haben. Gottes Liebe wirkt sich erst aus, wenn ich sie aktiv beantworte, im Gespräch mit ihm bzw. im Gebet oder indem ich das umsetze, was er mich als seinen Willen oder Auftrag an mich erkennen läßt. Wenn ich so mein Leben gestalte, erfahre ich immer mehr, wie Gott ist, wie er handelt und wie sehr er mich liebt. Dadurch wächst auch meine Liebe und seine Bedeutung in meinem Leben.
    Und dann bewegt mich die Liebe das zu tun, was ihm Freude macht, weil es dazu beiträgt, dass er seine Liebe und seien Heilsplan für die Menschen weiter führen kann.  Geschenke sind freiwillig, aber sie sind Ausdruck meiner Liebe.
    Wer einen Menschen liebt, verschenkt nur gute Dinge.
    Wer Gott von Herzen liebt, schenkt ihm seine Zeit, seine Fähigkeiten und auch seinen Besitz.  Eigentlich sein ganzes Leben.

    Beim Opfer Kains hat diese hingegebene Liebe zu Gott gefehlt.:
    Er brachte von den Früchten des Ackebodens.
    Er nahm also irgend etwas von den Früchten, es war eine Pflichtübung ohne Liebe und Ehrfurcht zu Gott.

    Beim Opfer Abels wird diese hingegebene Liebe zu Gott deutlich:
    er brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett.
    Er nahm das Beste von dem was er hatte, weil Gott es ihm wert war.

Wie reagiere ich, wenn Gott das, was ich ihm opfere oder für ihn tue, nicht so annimmt und segnet, wie ich es mir wünsche?
Schaue ich auf andere, die – wie ich meine – mehr gesegnet werden?
Oder frage ich Gott, was ihm bei mir, meiner Herzenshaltung nicht gefällt und bin ich dann bereit Buße zu tun, mich von ihm änderen zu lassen.

Die Liebe zu Gott sollte mich dazu führen, dies auch auszudrücken, indem ich ihm etwas zurückgebe, von dem was er mir anvertrraut hat. Wenn ich ihn wirklich liebe, wird mein Opfer – das was ich ihm gebe – mein Bestes sein. Und er wird mich mit noch mehr Liebe und Erkenntnis seines Wesens belohnen.


Bibelstellen

1. Mose 4.3 Und es geschah nach einiger Zeit, da brachte Kain von den Früchten des Ackerbodens dem HERRN eine Opfergabe.
4.4 Und Abel, auch er brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR blickte auf Abel und auf seine Opfergabe;
4.5 aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht. Da wurde Kain sehr zornig, und sein Gesicht senkte sich.

1.Mose 8.19 Alle Tiere, alle kriechenden Tiere und alle Vögel, alles was kriecht auf der Erde nach ihren Arten, gingen aus der Arche.
8.20 Und Noah baute dem HERRN einen Altar; und er nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar.
8.21 Und der HERR roch den wohlgefälligen Geruch, und der HERR sprach in seinem Herzen: Nicht noch einmal will ich den Erdboden verfluchen um des Menschen willen; denn das Sinnen des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an; und nicht noch einmal will ich alles Lebendige schlagen, wie ich getan habe.

1. Mose 22.1 Und es geschah nach diesen Dingen, da prüfte Gott den Abraham. Und er sprach zu ihm: Abraham! Und er sagte: Hier bin ich!
22.2 Und er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija, und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir nennen werde!     …………………..
22.13 Und Abraham erhob seine Augen und sah, und siehe, da war ein Widder hinten im Gestrüpp an seinen Hörnern festgehalten. Da ging Abraham hin, nahm den Widder und opferte ihn anstelle seines Sohnes als Brandopfer.

2.Mose 12.24 Darum sollt ihr dieses Wort ewig halten als Ordnung für dich und deine Kinder.
12.25 Und es soll geschehen, wenn ihr in das Land kommt, das euch der HERR geben wird, wie er geredet hat, dann sollt ihr diesen Dienst ausüben.
12.26 Und es soll geschehen, wenn euch eure Kinder fragen: Was bedeutet dieser Dienst für euch?
12.27 dann sollt ihr sagen: Es ist ein Passahopfer für den HERRN, der an den Häusern der Söhne Israel in Ägypten vorüberging, als er die Ägypter schlug, unsere Häuser aber rettete. Da warf sich das Volk nieder und betete an.

2.Mose 20.23 Ihr sollt neben mir keine Götter aus Silber machen, auch Götter aus Gold sollt ihr euch nicht machen.
20.24 Einen Altar aus Erde sollst du mir machen und darauf deine Brandopfer und Heilsopfer, deine Schafe und deine Rinder darbringen. An jedem Ort, wo ich meines Namens werde gedenken lassen, werde ich zu dir kommen und dich segnen.

2.Mose 24.4 Da schrieb Mose alle Worte des HERRN auf. Am [nächsten] Morgen aber machte er sich früh auf und errichtete einen Altar unten am Berg und zwölf Denksteine nach den zwölf Stämmen Israels.
24.5 Dann sandte er junge Männer aus den Söhnen Israel hin; die brachten Brandopfer dar und schlachteten Jungstiere als Heilsopfer für den HERRN.

2.Mose 25.29 Fertige auch seine Schüsseln, seine Schalen, seine Kannen und seine Opferschalen an, mit denen man [Trankopfer] ausgießt! Aus reinem Gold sollst du sie herstellen.

1.Samuel  2.16 Wenn dann der Mann zu ihm sagte: Lasst zuerst das Fett als Rauch aufsteigen, dann nimm dir, ganz wie es deine Seele begehrt! – so antwortete er: Nein, sondern jetzt sollst du es [mir] geben! Wenn nicht, so nehme ich es mit Gewalt!
2.17 Und die Sünde der jungen Männer war sehr groß vor dem HERRN; denn die Männer verachteten die Opfergabe des HERRN.

1. Samuel  7.9 Und Samuel nahm ein Milchlamm und opferte es ganz als Brandopfer für den HERRN. Und Samuel schrie zu dem HERRN um Hilfe für Israel, und der HERR erhörte ihn.
7.10 Es geschah nämlich, während Samuel [noch] das Brandopfer opferte, rückten die Philister heran zum Kampf gegen Israel. Aber der HERR donnerte mit starkem Donner an demselben Tag über den Philistern und schreckte sie, und sie wurden vor Israel geschlagen.

1.Samuel 13.12 da dachte ich: Jetzt werden die Philister zu mir nach Gilgal herabkommen, und ich habe das Angesicht des HERRN noch nicht gesucht. Da wagte ich es und opferte das Brandopfer.
13.13 Und Samuel sprach zu Saul: Du hast töricht gehandelt! Du hast das Gebot des HERRN, deines Gottes, nicht gehalten, das er dir geboten hat. Denn gerade jetzt hätte der HERR dein Königtum über Israel für immer bestätigt;

1.Samuel 15.21 Aber das Volk hat von der Beute genommen: Schafe und Rinder, das Beste vom Gebannten, um [es] dem HERRN, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.
15.22 Samuel aber sprach: Hat der HERR [so viel] Lust an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, dass man der Stimme des HERRN gehorcht? Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder.

1.Könige 3.3 Und Salomo liebte den HERRN, so dass er in den Ordnungen seines Vaters David lebte. Jedoch brachte er auf den Höhen Schlachtopfer und Rauchopfer dar.

1.Könige 8.63 Und Salomo schlachtete als Heilsopfer, das er dem HERRN darbrachte, 22 000 Rinder und 120000 Schafe. So weihten der König und alle Söhne Israel das Haus des HERRN ein.
8.64 An jenem Tag heiligte der König die Mitte des Vorhofes, der vor dem Haus des HERRN [lag]; denn dort bereitete er das Brandopfer zu und das Speisopfer und die Fettstücke der Heilsopfer; denn der bronzene Altar, der vor dem HERRN [stand], war zu klein, um das Brandopfer und das Speisopfer und die Fettstücke der Heilsopfer zu fassen.

1.Könige 18.36 Und es geschah [zur Zeit], da man das Speisopfer opfert, da trat der Prophet Elia herzu und sprach: HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Heute soll man erkennen, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht und dass ich nach deinem Wort das alles getan habe.
18.37 Antworte mir, HERR, antworte mir, damit dieses Volk erkennt, dass du, HERR, der [wahre] Gott bist und dass du selbst ihr Herz wieder zurückgewandt hast!
18.38 Da fiel Feuer vom HERRN herab und verzehrte das Brandopfer und das Holz und die Steine und die Erde; und das Wasser, das im Graben war, leckte es auf.

Esra Wiederaufnahme der Opfer in Jerusalem, Laubhüttenfest und Beginn des Tempelbaues
Esra3.1 Und als der siebte Monat herankam, dass die Söhne Israel in den Städten [wohnten], da versammelte sich das Volk wie ein Mann nach Jerusalem.
3.2 Und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und seine Brüder, die Priester, und Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und seine Brüder machten sich auf und bauten den Altar des Gottes Israels, um Brandopfer darauf zu opfern, wie es geschrieben steht im Gesetz des Mose, des Mannes Gottes.

Psalm 4.6 Opfert Gerechtigkeitsopfer und vertraut auf den HERRN!

Psalm 27.5 Denn er wird mich bergen in seiner Hütte am Tag des Unheils, er wird mich verbergen im Versteck seines Zeltes; auf einen Felsen wird er mich heben.
27.6 Und nun wird mein Haupt sich erheben über meine Feinde rings um mich her. Opfer voller Jubel will ich opfern in seinem Zelt, ich will singen und spielen dem HERRN.

Psalm 50.14 Opfere Gott Dank, und erfülle dem Höchsten deine Gelübde;
Psalm 50.23 Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg; ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen.

Psalm 51.19 Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.

Psalm 54.8 Opfern will ich dir aus freiem Antrieb; deinen Namen will ich preisen, HERR, denn er ist gut.

Psalm 96.8 Gebt dem HERRN die Ehre seines Namens! Bringt Opfer und kommt in seine Vorhöfe!

Psalm 107.22 Sie sollen Dankopfer darbringen und mit Jubel seine Taten erzählen!

Hesekiel 20.40 Denn auf meinem heiligen Berg, auf dem hohen Berg Israels, spricht der Herr, HERR, dort wird mir das ganze Haus Israel insgesamt dienen im Land. Dort werde ich sie wohlgefällig annehmen, und dort werde ich eure Hebopfer einfordern und die Erstlinge eurer Geschenke, all eure heiligen Gaben.
20.41 Beim wohlgefälligen Geruch [eurer Opfer] werde ich euch wohlgefällig annehmen, wenn ich euch aus den Völkern herausführe und euch aus den Ländern sammle, in die ihr zerstreut worden seid, und ich mich an euch als heilig erweise vor den Augen der Nationen.

Daniel 12.11 Und von der Zeit an, in der das regelmäßige [Opfer] abgeschafft wird, um den verwüstenden Gräuel einzusetzen, sind es 1 290 Tage.

Hosea 6.6 Denn an Güte habe ich Gefallen, nicht an Schlachtopfern, und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Brandopfern.

Matthäus 2.10 Als sie aber den Stern sahen, freuten sie sich mit sehr großer Freude.
2.11 Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm; und sie taten ihre Schätze auf und opferten ihm Gaben: Gold und Weihrauch und Myrrhe.

Matthäus 9.13 Geht aber hin und lernt, was das ist: `Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer. Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.

Markus 12.33 und ihn zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist viel mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer.

Johannes 16.2 Sie werden euch aus der Synagoge ausschließen; es kommt sogar die Stunde, dass jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Opferdienst darzubringen.

Römer 12.1 Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottes Dienst ist.
12.2 Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

1. Jakobus 1.4 Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.

   Sende Artikel als PDF   

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.