Paulus warnt die Gemeinde in Ephesus davor, ihre Lebensgewohnheiten so wie die Heiden weiterzuführen oder sie ihnen anzupassen. Es geht nicht darum, die Begegnung mit Nichtchristen zu meiden. Im Gegenteil wir sollen den neuen Menschen anziehen, um wie es an anderer Stelle heißt, für die Nichtchristen das Leben Jesu in uns sichtbar zu machen. Paulus charakterisiert die Heiden durch zwei Merkmale, die aus der Trennung von Gott resultieren.
- Verstockung des Herzens: Das ist die Entscheidung, sich dem Ruf Gottes zu verschließen. Die ganze Schöpfung ist Ausdruck der Liebe Gottes für uns Menschen und sein Wort zeigt sein immer währendes Bemühen, uns durch Zeichen seiner Liebe wieder in seine Gemeinschaft zu führen. Aber der von Gott getrennte Mensch will dies Liebeswerben Gottes nicht erkennen und er kennt es auch nicht, weil er sich allem widersetzt, was seinen Blick in diese Richtung zu ziehen versucht. Er weigert sich, dem nachzukommen, was ihn in seinem Inneren zieht, Gott zu suchen. Vordergründig werden rationale Gründe vorgeschoben, an Gott nicht zu glauben. Aber es gibt nur wenige Entscheidungen, die nur vom Verstand aus rationalen Gründen getroffen werden. Der Verstand liefert zwar wichtige Informationen, die in eine Entscheidung einfließen. Aber diese Entscheidungen werden in Wirklichkeit meist vom inneren Gefühl – eben vom Herzen getroffen. Und das Herz ist, wie es Paulus hier feststellt, verstockt. Denn der natürliche Mensch ist nicht mit Gott verbunden und kann daher den Frieden, die Geborgenheit und die Liebe in der Gemeinschaft mit Gott nicht erkennen. Aber er sucht Frieden, Geborgenheit und Liebe und er sucht sie in dem, was ihn nicht zu Gott führt; und das ist biblisch gesehen das Böse. Auch wenn das Böse nicht als solches erkannt und oft als Gut bezeichnet wird, so führt es uns doch nicht in unsere Bestimmung in der Nähe Gottes. Wenn Menschen in große Not geraten, beginnt die Verstockung ihres Herzens oft zu bröckeln und sie werden bereit auf die Stimme Gottes in ihrem Herzen zu hören.
- Verfinsterter Verstand: Wenn das Herz verstockt ist, wird das, was der Verstand uns an Erkenntnissen zeigt, falsch bewertet, besonders dann wenn es um Dinge geht, die auf Gott, auf eine wahre Beziehung zu ihm hinweisen. Auf vielfältige Weise wird versucht, die Überzeugung zu verbreiten, dass es Gott nicht gibt. Aber allein dieser Versuch ist in sich unglaubwürdig. Denn mit Dingen, die es wirklich nicht gibt, beschäftige ich mich nicht. Wenn ich die Nichtexistenz von Dingen beweisen will, zeige ich, dass ich danach suche, nur habe ich mich bereits auf ein mir genehmes Ergebnis festgelegt.
In jedem Menschen ist ein Suchen nach Erfüllung und Liebe angelegt. Aber solange sich der Mensch in seinem Suchen festgelegt hat, das was auf Gott hinweist, zu ignorieren, kann sich Gott ihm nur schwer zu erkennen geben. Aber Gott kennt das Herz des Menschen und findet oft Wege, sich irre gehenden Menschen doch zu offenbaren. Gott finden wird ein Mensch nur wenn er mal nicht auf seinen vefinsterten Verstand hört, sondern auf die Stimme Gottes in seinem Herzen, Wenn sich Gott dem Herzen eines Menschen offenbart geschieht es aus seiner Liebe und Gnade. Das Zeugnis und Gebet anderer Menschen, benutzt Gott gerne, um sich selbst im Herzen des Menschen zu offenbaren. Und zu diesem Dienst hat Gott alle berufen, die ihn kennen.
Epheser 4, 17 So sage ich nun und bezeuge in dem Herrn, dass ihr nicht mehr leben dürft, wie die Heiden leben in der Nichtigkeit ihres Sinnes.
18 Ihr Verstand ist verfinstert, und sie sind entfremdet dem Leben, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, die in ihnen ist, und durch die Verstockung ihres Herzens.
19 Sie sind abgestumpft und haben sich der Ausschweifung ergeben, um allerlei unreine Dinge zu treiben in Habgier. ….
22 Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet.
23 Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn
24 und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.