damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir Joh. 17,20

Eine noch kleine Gruppe aus verschiedenen Gemeinden unserer Stadt Schweinfurt haben mit Schritten zur Zusammenarbeit der verschiedenen Gemeinden begonnen und wir versuchen Jesu Gebet um Einheit seiner Nachfolger tiefer zu verstehen und es mehr und mehr Wirklichkeit werden zu lassen.
Wir sind noch am Anfang. Hier einige Gedanken dazu angeregt aus der Bibelstelle.
Johannes 17 (20) Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, (21) damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.

Die Bitte um Einheit gilt für die Nachfolger Jesu, aber diese Bitte ist nicht an die Nachfolger gerichtet, sondern an den Vater selbst. Das zeigt zweierlei:

  1.   Das Leben in Einheit ist mehr als ein Gebot, dem wir mit einem Gehorsamsschritt nachkommen können. Es ist mehr als friedliches Zusammenleben, gemeinsamer Gottesdienst, gemeinsame Interessen und gemeinsamer Einsatz für die Sache Gottes.
  2.  Es ist etwas, das wir uns nur schenken lassen können: „eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir“, Das ist eine himmlische, geistliche Qualität, zu der wir nichts beitragen können, als sie mit einem offenen, staunendem und überwältigtem Herzen anzunehmen. Es ist eine Einheit im Geist untereinander und mit Gott, verbunden mit einer vorbehaltlosen Liebe zueinander und zu Gott. Diese Einheit erfüllt unser Herz und sie zeigt sich in einer tiefen Ehrfurcht vor Gott und einer Bereitschaft Gott und den Geschwistern zu dienen. Sie ist nicht an intellektuellen und seelischen Übereinstimmungen gebunden, da sie eine himmlische Frucht ist.

Die Einheit ist ein besonders wertvolles göttliches Geschenk, in dem wir auch sein Wesen tief erfassen. Und weil dies Geschenk Gottes so wertvoll ist, müssen wir vorbereitet sein, um es aufnehmen und fassen zu können. Gott hat dies Geschenk für uns bereit und darum, wartet er darauf, dass wir uns für den Empfang dieses Geschenkes zurüsten lassen. Dazu gehört, dass wir bereit sind, das was wir bereits empfangen haben zu teilen und das was noch trennendes zwischen uns ist, vor Gott zu bringen, um es zu begradigen oder durch Buße und Vergebung zu heilen.
Dieser Weg ist nicht leicht und kann nur gelingen, wenn wir unsere Ängste vor Enttäuschungen eintauschen gegen ein Vertrauen auf Gott, der auch unsere und die Unvollkommenheit unserer Geschwister dazu benutzen kann, etwas Gutes zu bewirken, das uns weiterführt.
So makellos, wie oben beschrieben werden wir die Einheit nicht gleich erreichen. Doch wenn wir ernsthaft danach verlangen und uns auf den Weg dahin aufmachen, werden wir es schmecken, wie sich Einheit anfühlt und ein Verlangen haben öfter und mehr davon zu schmecken.

Am Anfang dieses Weges steht sicher die Liebe zu unseren Geschwistern. Auch wenn die Liebe zunächst schwach und unvollkommen ist, müssen wir Wege suchen und finden, sie praktisch auszudrücken. Das kann sein, dass wir sie ehren in dem wir Gutes über sie weitergeben, oder ihre Gemeinschaft z.B. bei einem Gottesdienst suchen. Wenn wir Gott bitten, wird er uns durch seinen Geist mit guten Ideen inspirieren.

Wenn wir diese Einheit haben, brauchen wir eigentlich nichts sonst mehr, könnte man meinen. Doch sie ist mehr als reiner Selbstzweck wie die weiteren Worte zeigen: „damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast“. Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und die gelebete Einheit der Gläubigen ist das wirksamste Zeugnis, um die Welt von der Liebe und Größe Gottes zu überzeugen.

 

   Sende Artikel als PDF   

2 Gedanken zu „damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir Joh. 17,20

  1. Hallo Gerhard,
    vielen Dank für deinen lesenswerten Blog.
    Ich heiße Michael und wohne im Norden. Zufällig bin ich auf deine „Gedanken“ gelandet. Ich hatte mal den „Segen Abrahams“ gegoogelt. Dann bin ich auf den Link vom Gemeindeaufbau gegangen. Ich persönlich habe die evangelistische Berufung mit der Aufgabe – andern Menschen die Botschjaft von der Liebe Gottes weiterzusagen und vorzuleben. Aber zurück zum „Gemeindeaufbau“.
    .
    Ich persönlich glaube immer mehr zu sehen, dass sich Geschwister still und heimlich aus Gemeinden „verabschieden“, weil sie sehen, dass vielerorten fast nur noch „frommer Betrieb“ und „Sündentünche“ betrieben wird und „Heilungserfolge“ als Zeichen eines Gottgefälligen Lebens deklariert werden.
    Ich persönlich glaube, dass nur durch eine entschiedene Abkehr von aller Weltförmigkeit uns vor dem Gericht Gottes bewahren kann,
    (1. Petrus 4, Vers 17 ) …. aber ein jeder prüfe sich selbst.
    Natürlich bete ich für meine Geschwister und Gemeinden … und flehe für die Gefangenen Zions. Aber Seine Wahrheit muß auch Wahrheit bleiben, auch in Zeiten der Wortsinninflation.

    Wahrheit ist Jesus lebt und ER muß wieder die (Einzige) Attraktion in der Gemeinde des lebendigen Gottes und nicht Menschen und Ihre Befindlichkeiten. Darum gibt es in heutiger Zeit kaum noch Schriftgemäße Verkündigung, bzw. Verkündiger.
    .
    Aber wie gesagt, immer mehr Geschwister (auch wenn die Zahl klein ist) trennen sich von solchen Gemeinden und suchen wieder dahin zurück zu kommen, wo die wahre Quelle des Lebens fließt.
    In die lebendige Gemeinschaft Jesu und Seine Gegenwart,

    Aber soweit erstmal!

    Sorry, ich wollte Dich nicht zubomben mit meiner persönlichen Sichtweise.

    Liebe Grüße und Gottes reichen Segen!

    *Micha*

  2. Lieber Micha,
    über deinen Beitrag habe ich mich sehr gefreut, er macht mich nachdenklich und möchte einige Gedanken dazu äußern und zitiere dazu einige deiner Textstellen.

    Ich persönlich habe die evangelistische Berufung mit der Aufgabe – andern Menschen die Botschaft von der Liebe Gottes weiterzusagen und vorzuleben
    Ich persönlich glaube immer mehr zu sehen, dass sich Geschwister still und heimlich aus Gemeinden „verabschieden“, weil sie sehen, dass vielerorten fast nur noch „frommer Betrieb“ und „Sündentünche“ betrieben wird und „Heilungserfolge“ als Zeichen eines Gottgefälligen Lebens deklariert werden.
    Ich persönlich glaube, dass nur durch eine entschiedene Abkehr von aller Weltförmigkeit uns vor dem Gericht Gottes bewahren kann, (1. Petrus 4, Vers 17 )
    (Luther 1.Petr. 4,17 Denn die Zeit ist da, dass das Gericht [a]anfängt an dem Hause Gottes. Wenn aber zuerst an uns, was wird es für ein Ende nehmen mit denen, die dem Evangelium Gottes nicht glauben?

    Aber wie gesagt, immer mehr Geschwister (auch wenn die Zahl klein ist) trennen sich von solchen Gemeinden und suchen wieder dahin zurück zu kommen, wo die wahre Quelle des Lebens fließt. In die lebendige Gemeinschaft Jesu und Seine Gegenwart,

    Sehr schön, dass du eine klare Berufung hast, die Botschaft vorzuleben und weiterzusagen. Und ich nehme an, dass das auch Früchte bringt.
    Sicher können viele Geschwister das von sich nicht so klar sagen. Auch ich bin noch am Suchen nach meiner wahren Berufung. Gibt es noch mehr für mich ? Oder kommen offene Erwartungen aus meinem Herzen und nicht von Gott?

    Für mein Verhältnis zu anderen Geschwistern ist zuerst entscheident, ob das zutrifft, was z.B. in den beiden folgenden Bibelstellen steht:
    Roemer 10
    9 Denn so du mit deinem Munde bekennst Jesum, daß er der HERR sei, und glaubst in deinem Herzen, daß ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig.
    10 Denn so man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und so man mit dem Munde bekennt, so wird man selig

    Johannes 3.
    35 Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben.
    36 Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.

    Wenn das auf mich zutrifft hat das Folgen für mein Leben, so wie mich der heilige Geist führt und ich mich führen lasse. Aber ziemlich jede Gemeinde und Jeder hat noch Bedarf in der Heiligung weiter zu wachsen. Das zeigen schon die 7 Sendschreiben in der Offenbarung an die Gemeinden. Ich denke, dass die Sendschreiben Sünden offenbart haben, die den Gemeinden so nicht bewusst waren. Sündenoffenbaren kann nur der heilige Geist.
    Darum macht es wenig Sinn, anderen zu erklären, was ich sündhaftes an ihnen zu erkennen meine, wenn ich nicht den Auftrag habe und es die Zeit ist, dass dies durch den Geist so offenbart werden soll, dass der Andere es erkennen kann und in der Situation ist, sich zu entscheiden. Zur Unzeit kann dies Verbitterungen bewirken, die eine Umkehr nur verzögern.

    Du hast von vielen Gemeinden ein schlechtes Bild, wenn du schreibst

    • dass vielerorten fast nur noch nur noch „frommer Betrieb“
    • und „Sündentünche“ betrieben wird
    • und „Heilungserfolge“ als Zeichen eines Gottgefälligen Lebens deklariert werden.

    Wenn ich das lese, tut es mir weh. Ich erkenne nicht mehr die bedingungslose Liebe Jesu, die auch bei Versagen nicht aufhört, wie bei den Jüngern, die Jesus zunächst nach seiner Gefangenennahme verleugneten.

    Wenn mir aber ausreichende Liebe zu anderen Geschwistern fehlt, hat das seine eigenen Früchte und ich kann das nicht mehr richtig erkennen, was Gott schon an ihnen getan hat, Wenn ich sie liebe, überlasse ich sie der Liebe Gottes oder diene ihnen, wie mich der Geist dazu führt.

    Natürlich kann es auch persönliche Gründe geben eine Gemeinde zu wechseln. Ich bin evangelisch aufgewachsen, weil ich aber bestimmte Einstellungen nicht mehr mittragen konnte, bin ich aus der Institution dieser Kirche ausgetreten und jetzt in einer freien , charismatisch geprägten Gemeinde. Die Kontakte zu den ev. Geschwistern sind nicht abgebrochen. Auch evangelikale Gruppen schätze ich hier bei uns oder Im Urlaub in einem Gästehaus in Oberstdorf.

    Ein persönliches Anliegen ist es mir, dass die Gemeinden am Ort sich stärker zusammenfinden und sich als Teil des einen Leibes Christi erkennen. Ein Anfang ist geschehen, es gibt Strasseneinsätze, bei denen sich Geschwister aus mehreren unterschiedlichen Gemeinden beteiligen.
    Es ist ein Anfang, es gibt auch Enttäuschungen, aber was und wer auch dagegen spricht, der Grund an der Hoffnung festzuhalten ist größer, denn Jesus steht mit seinem hohpriesterlichem Gebet und der Bitte an den Vater dahinter.

    Johannes 17.20 Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben,
    21 damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.

    Ich hoffe, dass du mit meinem Kommentar etwas anfangen kannst. Sei gesegnet in deinem Herzen und deinem Tun.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.