Spaltung 1.Mose 3,1 Ja, sollte Gott gesagt haben:

Eins In Christus
Blick auf Spaltungen in der Christenheit.

Gottes Plan ist es, mit uns Menschen, seinen Geschöpfen eine tiefe Gemeinschaft in gegenseitiger bedingungsloser Liebe zu haben.

Wie Gott begonnen hat, diesen Plan umzusetzen, wird im Schöpfungsbericht gezeigt.

1. Mose 1,14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre
15 und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf die Erde. Und es geschah so.


1. Mose 1,26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.
27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.


1.Mose 2,7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.


1.Mose 3,1 Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?
2 Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten;
3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!
4 Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben,
5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.
6 Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß.
7 Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.
8 Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten.
9 Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du?
10 Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich.
11 Und er sprach: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen?

im Schöpfungsbericht sehe ich hier drei bedeutsame Phasen:

  1. Enstehung der Welt. Hier wird gesagt, „Es werde“ und dann „Es geschah“. Dies zeigt die Macht des Wortes Gottes, das was er will ruft er allein mit seinem Wort ins Dasein. Und an anderer Stelle wird mehrfach bezeugt, „und er sah, dass es gut war.“ Auch wenn es gut war, das was geworden ist, ist nichts statisch unveränderliches, es ist etwas, das sich entwickelt zu einem Ziel oder zu einem Zweck.
    Die Bildung des Weltalls mit unzähligen Galaxien und Sonnen über einen unbeschreiblich langen Zeitraum hatte den Zweck, dass sich für eine beschränkte Zeit unser Planet Erde bildete und die Lebensbedingungen für unser menschliches Dasein erhielt.
    Wie fehlerhaft diese Vorstellung auch sein mag, sie läßt mich die Größe Gottes mehr erahnen, als wenn ich der Erde in einem sehr wörtlichen Verständnis der Bibel ein Alter von nur einigen tausend Jahren zubillige.
    Man könnte dann fragen: Ja hat sich Gott soviel Zeit gelassen bis zur Erschaffung der Menschen? Ich denke unser Raum und Zeitverständnis fasst nicht die Ewigkeit Gottes. Wenn wir sagen, Gott ist allgegenwärtig, dann umfasst das für mich nicht nur den Raum sondern auch die Zeit. So wie für Gott der uns bekannte Raum keine Beschränkung seiner Gegenwart ist, so ist es auch die Zeit, in der wir leben nicht. Jedes Ereignis hat für uns eine Dauer mit Anfang und Ende. Ewigkeit ohne Anfang und Ende, das ist ein Begriff, für den es auch die mathematische Bezeichnung Unendlich gibt. Wir können Ewigkeit nicht erfassen und doch wissen wir, daß es die Dimension (Zeit) ist, in der Gott lebt und in die er uns endlich hineinziehen will. Aber manchmal können wir auch besondere Erlebnisse haben, in denen wir jedes Zeitgefühl verlieren.

  2. Entstehung der Menschheit: „Lasset uns Menschen machen“, das zeigt zunächst den Willen und Plan Gottes. Aber die Umsetzung klingt anders. „Gott schuf den Menschen.“ „Zu seinem Bilde schuf er ihn“ heißt es. Im zweiten Kapitel wird dies etwas anders beschrieben: „blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase“. Das natürliche körperliche Leben, hatte der Mensch schon bei der Entstehung seines Körpers bekommen, darum ist mit „Odem des Lebens“ mehr gemeint. Es ist der Geist Gottes, den der Mensch hier bekommt. Ohne seinen Geist könnte der Mensch nicht „zu seinem Bilde“ werden und damit ein Gegenüber, das Gott in seine Liebe einschließen könnte.

  3. Die erste Spaltung, der Sündenfall: Zunächst lebte der Mensch im Paradies. Eine wunderbare Natur mit Pflanzen und Tieren, für ein zufriedenes und glückliches Leben. Dazu hatte er immer wieder Begegnungen und Zugang zu Gott.
    Aber wenn ich seine Bestimmung als „Ebenbild Gottes“ zu verstehen suche, bin ich etwas enttäuscht. Ist das alles? Ist das schon die Beziehung mit dem Gott, der Liebe ist? Überhaupt es wird sehr wenig berichtet. Kein Loblied von Adam und Eva auf den Gott, der sie geschaffen hat und der sie liebt. Schön und doch etwas farblos erscheint mir ihr Leben im Paradies.

    Ja wenn ich es recht verstehe, hatte das einen Grund. Sie waren noch nicht reif für eine innige Liebesbesgemeinschaft mit Gott. Anders gesagt, ihre Liebe war noch nicht gefestigt, sie war noch nicht bewährt. Und Bewährung wächst, wenn ich Belastungen, Prüfungen und Versuchungen erlebe und siegreich durchstehe. Diese Erfahrung konnte Gott ihnen nicht mitgeben, die mussten sie und mit ihnen die Menschheit durchleben und durchleiden.
    Damit wird auch deutlich warum es im Paradies den Baum der Versuchung und die Schlange gab.

    • Die Vertrauensfrage:von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon.“ Der Baum hatte schöne Früchte, wie es sicher noch viele andere gab, er war auch nicht giftig. Es ging einzig um das Vertrauen zu Gott, das nicht zu tun, was er untersagt hatte, weil es Sterben nach sich ziehen würde. Diese Vertrauensfrage haben Adam und Eva bestanden. Es fehlte ihnen an nichts und so taten sie einfach nur das, was Gott ihnen geboten hatte. Ohne äußeren Einfluß hatte die Beziehung zwischen Gott und Mensch perfekt funktioniert. Sie kannten die Welt außerhalb des Paradieses nicht.

    • Die Versuchung:Sie kannten die Welt außerhalb des Paradieses nicht, aber es gab da einen Vertreter einer Welt, die nicht im Einklang mit Gott stand. Dieser Vertreter tritt als die Schlange in Erscheinung. Die Schlange hat absolut keine Macht, sie kann nur reden und Fragen stellen. Und da sie kein Vertrauensverhältnis zu Gott hat, kann sie keine guten Fragen stellen. z.B. Welche Früchte schmecken am besten. Nein sie stellt Gott in Frage. „Ja, sollte Gott gesagt haben.“ Damit werden erste Zweifel geschürt. Nach diesen Zweifeln wird die Vorstellung geweckt, Gott verheimlicht Euch etwas, es gibt mehr als ihr schon habt. „ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist“. Diese Vorstellung drängte ihre Erfahrungen mit der Nähe Gottes zurück, und sie glaubten einen Augenblick der verdrehten Wahrheit der Schlange. Das Ergebnis war der Bruch des Vertrauensverhältnisses zu Gott und damit war keine direkte, innige Beziehung mit ihm mehr möglich.

    Der Verlust der direkten, innigen Beziehung zu Gott ist in der Menschheit und sie hat keinen eigenen Weg die ursprüngliche Beziehung zu Gott zurück zu gewinnen.

Ich verstehe es so, dass dieser Sündenfall sein musste, damit die im Paradies noch ungereiften Menschen, nach einem von Gott gelenkten Heilsweg schließlich mit ganzem Herzen auf seinen Liebe eingehen. Wer aus der Gottesferne gerettet ist, kann Gott innig, bedingungslos und ohne Zweifel lieben.

Nach der Spaltung zwischen Mensch und Gott beginnt der Heilsweg Gottes. Das meiste, was in der Bibel steht kann man unter dieser Überschrift sehen.
Gott hat oder mußte diese erste Spaltung geschehen lassen und ohne sie gäbe es den Rest der Bibel mit altem und neuem Testament nicht. Aber der weitere Heilungsprozess Gottes geht nicht mehr durch Spaltungen, sondern durch Erwählungen.
Eine Erwählung kann auch eine Trennung oder Spaltung bedeuten für den, der erwählt ist, von denen die nicht erwählt sind.
Neben Erwählungen Gottes, gibt es auch von Menschen verursachte Spaltungen. Kommt es von Gott oder kommt es von den Menschen, danach sollte man unterscheiden können, ob ein Ereignis, das Trennung beinhaltet zum Heilsplan Gottes gehört.
Erwählungen können schmerzhaft sein, aber sie führen in einen neuen Abschnitt des Heilsweges Gottes.

Im weiteren entwickelte sich die Menschheit, sie nahm zu an Zahl, aber entfernte sich immer weiter von Gott. Doch gab es auch immer wieder gottesfürchtige Menschen. Gott griff ein durch Katastrophen, wie die Sintflut, oder die babylonische Sprachverwirrung. Aber Gott hat seinen Plan mit der Menschheit nie geändert. Es gab Zeiten des Zorns und doch hat er seine Gnade nie ganz entzogen.

Und sein Heilsplan führte zu der bahnbrechenden Erwählung Abrahams.

1. Mose 12.1 Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.
2 Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.
3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.

Abraham sollte alles verlassen, seine Familie, seine Heimat, alles was ihm bisher Halt gab. In seiner Familie waren Hirten und sie haben sich ihre eigenen Götter geschnitzt, da sie Gott nicht mehr kannten.
In dieser Umgebung konnte Gott nur einen Mann (mit seiner Frau) für diesen Neuanfang erwählen. Erwählung ist nicht das Ergebnis einer sorgfältigen Bewerbung und Auslese, wie bei der Wahl des Top-Models. Gott erwählt, ohne dass wir es beeinflussen können. Wir können auch selbst nichts dazu tun, um auf einem vorderen Platz für eine Erwählung zu stehen. Wer versucht sich vorzudrängen, wird zurückgewiesen. So ist es später den Jüngern gegangen, die sich im Himmel einen besonderen Platz an der Seite Jesu vorreservieren lassen wollten.

Abraham hatte sicher keine Hoffnung auf eine besondere Berufung, aber er hatte offene Ohren. Wer offene Ohren hat oder mit anderen Worten neugierig ist, hat ein Stück Hoffnung, dass er etwas Neues, Weiterführendes vernimmt. Dies hat Gott durch seinen Geist in uns hineingelegt. Wenn wir Menschen von etwas überzeugen wollen, haben wir nur eine Erfolgschance, wenn sie in diesem Sinne offene Ohren haben. Wenn dies nicht der Fall ist, muss es unser erstes Bemühen sein, dass ihnen die Ohren geöffnet werden.

Aber Abraham hatte offene Ohren, er brauchte nicht wie später Paulus eine Lichterscheinung, die ihn erblinden ließ und vom Pferd warf. Gott sprach zu Abraham. Und was er hörte, war sicher nicht auf seiner Wunschliste, es war – menschlich gesehen – eine sinnlose Herausforderung und eine absurde utopische Vision.
Aber wenn Gott etwas in unser Herz spricht, dann wird es tief erschüttert und wir erfassen, dass es ein Stück seiner Wahrheit ist, eine Wahrheit, die uns herausfordert zu antworten. Und Abraham hat geantwortet, indem er die vernommene Wahrheit tief in seine Herz eindringen ließ und sein Vaterhaus verließ.

Die Erwählung Abrahams war mit zwei Geschichte machenden Verheißungen verbunden:

  • ich will dich zum großen Volk machen. Die Menschen sind in Völkern und Voksgruppen geordnet. Geschichte machen immer Völker mit ihren Herrschern an der Spitze. Und Gott wollte eine neue Geschichte mit der Menschheit machen. Es gab offensichtlich kein Volk, das er dazu benutzen konnte, darum erwählte er einen Mann Abraham, um aus ihm ein Volk wachsen zu lassen, das Volk Israel, dem er sich von Anfang an in besonderer Weise offenbaren wollte. Es sollte ein Volk sein, an dem andere Völker erkennen können, wie Gott ein Volk führt, das er erwählt hat. Es sollte auch ein Volk sein, an dem deutlich wird, wie sich Gottes-Nähe oder Gottes-Ferne, auf die Menschen und die Geschichte eines Volkes auswirken. Viele der Nachbarn Israels haben das immer wieder erkannt.

    Das Volk Israel hatte durch seine Erwählung eine besondere Beziehung zu Gott. Aber diese Erwählung war noch nicht die Wiederherstellung und Vollendung der Liebesbeziehung zwischen Gott und den Menschen, denn die Sünden waren noch nicht getragen und getilgt, sondern nur durch das Blut von Opfertieren zugedeckt. Darum konnte es noch keinen Missionsbefehl für alle Völker geben.

  • in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. Hiermit wird auf Jesus hingewiesen, der als Jude geboren wurde, und der zum Segen für alle Völker wurde, als er am Kreuz sein Leben für die Sünde aller Menschen dahingab.

Die Erwählung Abrahams wurde Geschichte, das Volk Israel wuchs und hatte eine wechselvolle Geschichte, in der Gott immer seinem Bund und seinen Verheißungen treu blieb.
Mit Jesus erfüllte Gott das Entscheidende in seinem Heilsplan. Alles hat sich geändert, das neue Testament mit den hier aufgeführten Versen beschreiben das.

Epheser 2.1 Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden,
2 in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams.
3 Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unsres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Sinne und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern.
4 Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat,
5 auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr selig geworden -;
6 und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus,
7 damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus.
8 Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,
9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.


11 Darum denkt daran, dass ihr, die ihr von Geburt einst Heiden wart und Unbeschnittene genannt wurdet von denen, die äußerlich beschnitten sind,
12 dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und Fremde außerhalb des Bundes der Verheißung; daher hattet ihr keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt.
13 Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst Ferne wart, Nahe geworden durch das Blut Christi.
14 Denn er ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht hat und den Zaun abgebrochen hat, der dazwischen war, nämlich die Feindschaft. Durch das Opfer seines Leibes
15 hat er abgetan das Gesetz mit seinen Geboten und Satzungen, damit er in sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache
16 und die beiden versöhne mit Gott in einem Leib durch das Kreuz, indem er die Feindschaft tötete durch sich selbst.
17 Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren
18 Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater.
19 So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen,

Jesus hatte die Menschen in seine Nachfolge gerufen und sie gelehrt den Willen seines Vaters zu erkennen und zu befolgen. Er hat weder selbst eine neue Religion gegründet, noch seine Jünger aufgefordert, dies zu tun. Jesus hatte das erfüllt, was in den Schriften über ihn prophezeit war, um die Schuld der Menscheit zu tilgen und er hat damit unter seinem Volk, den Juden, damit begonnen. Genau so galt die Verkündigung der Jünger zunächst den Juden bis ihr Dienst durch die Führung Gottes auf die Heiden ausgeweitet wurde.

Im folgenden Text wird deutlich, dass sich der Botschaft etwas menschliches persönlies beimischte, so dass die Lehre ein Stück mit ihrem Überbringer verbunden wurde. Was beschrieben wird, ist ein beginnender Personenkult. Paulus wehrt sich heftig dagegen, aber es kann auf Dauer nicht verhindert werden. Paulus bittet:

haltet aneinander fest in einem Sinn und in einer Meinung.

Das ist menschlich unmöglich, nur eine Meinung in Glaubensfragen zu haben, denn es geht nicht um den Buchstaben, sondern die Erkenntnis der Wahrheit des Wortes Gottes. Erst in dem Maß, wie der innere Mensch in uns gestorben ist, können wir die Wahrheit erkennen, weil sie unserem menschlichen Denken oft widerspricht. Wenn wir eine Vorherrschaft des Denkens zulassen sind Streit, Personenkult, verfälschte Lehren und Irrlehren die Folge.

1. Korinther 1,10 Ich ermahne euch aber, liebe Brüder,
im Namen unseres Herrn Jesus Christus,
dass ihr alle mit einer Stimme redet
und lasst keine Spaltungen unter euch sein,
sondern haltet aneinander fest in einem Sinn und in einer Meinung.
11 Denn es ist mir bekannt geworden über euch, liebe Brüder,
durch die Leute der Chloë, dass Streit unter euch ist.
12 Ich meine aber dies, dass unter euch der eine sagt:
Ich gehöre zu Paulus,
der andere: Ich zu Apollos,
der Dritte: Ich zu Kephas,
der Vierte: Ich zu Christus.
13 Wie? Ist Christus etwa zerteilt? Ist denn Paulus für euch gekreuzigt?
Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft?
17 Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen,
sondern das Evangelium zu predigen
– nicht mit klugen Worten, damit nicht das Kreuz Christi zunichte werde.
18 Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden;
uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft.

Die obigen Mahnungen des Paulus wurden in der Geschichte der Nachfolger Jesu nicht konsequent genug eingehalten. Und so hat Gott zugelassen, dass die Uneinigkeit immer wieder Früchte getragen hat, Spaltungen und immer neue Spaltungen in der Gemeinde Jesu.

Paulus ist mit aller Überzeugungskraft für die Einheit der Jesus gläubigen Juden und der Jesus gläubigen Heiden eingetreten, wobei es ihn besonders schmerzte, dass seine jüdischen Volksgenossen seine Botschaft von der Befreiung vom Gesetz durch Jesus meist ablehnten.

1) Die schlimmste Spaltung in der Geschichte der Christenheit.

Eine gewisse Spannung zwischen Juden- und Heiden- Christen war also von Anfang da. Dies verstärkte sich immer mehr und verschiedene Kirchenväter waren daran beteiligt.

Schon bald nachdem es Gemeinden aus den Nationen (Nichtjuden) gab bahnte sich die Ersatztheologie an, die lehrt, dass die Christen die Nachfolge Israels als ausgewähltes Volk übernommen haben. Der Tempel war ja zerstört und die Juden vertrieben, so war es auch in der Bibel verhießen. Die Vertreibung der Juden haben die Heidenchristen gesehen, aber die vielen Verheißungen, dass Gott sein Volk wieder in das ihnen verhießene Land zurückbringen wird, hat man überlesen. In den ersten drei Jahrhunderten hat sich das Christentum mit einer erstaunlichen Dynamik trotz vieler Verfolgungen weit verbreitet, ohne dass es eine organisierte Kirche gab. Der heilige Geist und die Liebe Jesu, die ihre Herzen erfüllte, waren die Triebfeder die Botschaft weiter zu tragen.

Diese Dynamik wurde gebremst, dadurch dass unter Kaiser Konstantin die Verfolgungen im römischen Reich aufhörten und das Christentum zur Staatsreligion erhoben wurde. Die gefahr der Trennung zwischen Juden und Heidenchristen, die Paulus bekämpft aber auch befürchtet hatte, wurde zur traurigen Realität. Das jüdische wurde mehr und mehr aus dem Glauben verbannt, wie der Shabat oder der Bezug der christlichen Feiertage zu den jüdischen Festen. Festgeschrieben wurde diese Entjudaisierung durch die Ersatztheologie.

Die Juden wurden immer wieder bedrängt, angefeindet, um ihre eigentlichen Rechte betrogen und vertrieben. All dies steht jeder biblischen Wahrheit entgegen. Es gab immer wieder Höhepunkte bei diesen Verfolgungen bis hin zum Holocaust unter Hitler. Aber auch heute sind der Antisemitismus und die Ersatztheologie nicht ausgerottet.

In Römer 11 spricht Paulus von der Verwerfung und Annahme Israels. Beides hat eine weltlich, politische und eine geistliche Dimension. Zur politischen Dimension benutzt und leitet Gott die Interessen- und Machtverhältnisse bei den Völkern.
Die Verwerfung zeigt sich politisch in der Zerstörung Jerusalems mit dem Tempel und der Vertreibung der Juden aus ihrem Land. Dies hatte Paulus noch nicht gesehen.
Die Annahme zeigt sich politisch in der Bildung des neuen Staates Israels. Die geistliche Erneuerung ist dagegen noch ganz in den Anfängen. Paulus drückt das so aus: “ Jene aber, . . ., werden eingepfropft werden; denn Gott kann sie wieder einpfropfen.

Römer 11.13 Euch Heiden aber sage ich: Weil ich Apostel der Heiden bin, preise ich mein Amt,
14 ob ich vielleicht meine Stammverwandten zum Nacheifern reizen und einige von ihnen retten könnte.
15 Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird ihre Annahme anderes sein als Leben aus den Toten!
16 Ist die Erstlingsgabe vom Teig heilig, so ist auch der ganze Teig heilig; und wenn die Wurzel heilig ist, so sind auch die Zweige heilig.

Warnung an die Heidenchristen vor Überheblichkeit
17 Wenn aber nun einige von den Zweigen ausgebrochen wurden und du, der du ein wilder Ölzweig warst, in den Ölbaum eingepfropft worden bist und teilbekommen hast an der Wurzel und dem Saft des Ölbaums,
18 so rühme dich nicht gegenüber den Zweigen. Rühmst du dich aber, so sollst du wissen, dass nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich.
19 Nun sprichst du: Die Zweige sind ausgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde.
20 Ganz recht! Sie wurden ausgebrochen um ihres Unglaubens willen; du aber stehst fest durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich!
21 Hat Gott die natürlichen Zweige nicht verschont, wird er dich doch wohl auch nicht verschonen.
22 Darum sieh die Güte und den Ernst Gottes: den Ernst gegenüber denen, die gefallen sind, die Güte Gottes aber dir gegenüber, sofern du bei seiner Güte bleibst; sonst wirst du auch abgehauen werden.
23 Jene aber, sofern sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott kann sie wieder einpfropfen.
24 Denn wenn du aus dem Ölbaum, der von Natur wild war, abgehauen und wider die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wie viel mehr werden die natürlichen Zweige wieder eingepfropft werden in ihren eigenen Ölbaum.

Israels endliche Errettung
25 Ich will euch, liebe Brüder, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist;
26 und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht (Jesaja 59,20; Jeremia 31,33): »Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob.
27 Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.«
28 Im Blick auf das Evangelium sind sie zwar Feinde um euretwillen; aber im Blick auf die Erwählung sind sie Geliebte um der Väter willen.
29 Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.

Gottes Berufung Israels geht mit Jesu Kreuzigung nicht zu Ende, sondern die entscheidende Phase beginnt erst. Israel wurde verstockt, damit die frohe Botschaft der Erlösung zu den Heiden und auch zu uns kommen konnte. Und diese Zeit (bis zur Fülle) ist offensichtlich noch nicht ganz zu Ende.

  • „Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist;“

Das Handeln Gottes an Israel können wir kaum verstehen, wir können nur staunen.

  • „Im Blick auf das Evangelium sind sie zwar Feinde um euretwillen;“

Die volle Annahme Israels durch Gott wird Gottes Macht und Herrlichkeit in einem Maß sichtbar werden lassen, wie wir es uns nicht vorstellen können. Aber soweit sind wir Heiden noch nicht, um das annehmen zu können. Darum hat Gott diese Zeit gesetzt bis die Fülle der Heiden erfüllt ist.

  • „Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird ihre Annahme anderes sein als Leben aus den Toten!“

Nachdem das Christentum unter Konstantin zur Staatsreligion geworden war, hat sich viel verändert. Das Christentum war nicht mehr allein, die gelebte Botschaft der Liebe Gottes zu allen Menschen und der Kraft Gottes, die alle Bedrängnisse wenden kann. Das Christentum wurde zu einer Religion und die Gemeinschaft der Christen zur Kirche. Aber beides, Religion – mit festen Riten – und Kirche – mit festen Ordnungen und Gesetzen – stehen zwischen Jesus, dem Erlöser und den einzelnen Gläubigen. Für die Schwachen ist das eine Stütze für den Starken kann es eine Mauer zu einem lebendigen Glauben sein.

Die Kirche, in Westeuropa gab es zunächst nur eine Kirche, hat auch weltliche Macht gehabt und war bestrebt sie zu vergrößern. Die Verbreitung des Evangeliums war zum teil stark mit dieser weltlichen Macht verbunden. Es gab viel Mißbrauch von geistlicher und weltlicher Macht. Nur einige Punkte: Unterdrückung der Juden, Zwangsbekehrungen, Inquisition, Hexenverbrennungen und Eintreiben von Geldern durch eine verdrehte Lehre, die den Menschen Angst machte (Ablasshandel).

Aber es gab auch immer Gläubige, die sich nicht dieser verweltlichten Kirche anpassten, sondern nach der Wahrheit Gottes suchten.
Und Gott hat sich erbarmt und einigen, die nach der Wahrheit suchten, sich offenbart und ihnen gezeigt, dass jeder auf seine Gnade angewiesen ist und diese nicht durch eigene Anstrengungen verdienen kann, sondern sie nur nach einer neuen aufrichtigen Hinwendung zu Gott als Geschenk empfangen kann.
Ich meine hier die Zeit der Reformation. Gott hatte zu einer von ihm festgelegten Zeit Menschen berufen, den Kern seiner Botschaft wieder für alle Gläubigen deutlicher werden zu lassen. Dies war ein wichtiger Schritt aber noch lange nicht das Ziel Gottes. Noch waren und sind auch die Gläubigen nicht soweit in der Nähe Gottes, dass er ihnen mehr von der Wahrheit offenbaren könnte.
Die Reformation führte zu der Spaltung von katholischer Kirche zu den neuen reformierten Kirchen.

Jede Spaltung ist Ungehorsam gegen den Willen und die Botschaft Jesu. Und damit ist Spaltung eine Schuld, die jeder mitträgt, solange diese Spaltung andauert. Aber die äußere Spaltung ist nur ein Zeichen für Rechthaberei, Lieblosigkeit und anderen Ungehorsam gegen Gottes Willen. Wenn wir Jesus und seine Liebe ein wenig kennen und in uns haben, schmerzt uns jede Spaltung.
Wenn wir diesen Schmerz in uns haben, dürfen wir dankbar sein, denn er führt uns näher zu Jesus und wir können mit ihm zusammen ausharren, dass die Spaltung zu ihrer Zeit überwunden ist. Natürlich sollen wir auch durch unser liebevolles Vehalten zeigen, dass wir die Spaltungen nicht als etwas unabwendbares hinnehmen.

Es gibt Bemühungen, die Spaltungen zu überwinden, die Ökumene, die Allanz und andere. Die Fortschritte werden gelobt, aber sie sind doch sehr bescheiden. Und ich denke, diese Spaltungen sind äußere Krankheitssymptome, die wegen einer tieferen Ursache hervorbrechen. Man kann zwar Fieber mit Medikamenten senken, aber bei einer Lungenentzündung hilft das wenig ohne andere stärkere Medikamente.
Und da Gott beschlossen hat, alle Nationen durch die Nachkommen Abrahams zu segenen, ist die gravierendste Spaltung oder Krankheit, die Trennung von unseren eigentlichen Wurzeln, den Juden.

Die Zeit der Heiden geht zu Ende und die Zeit der Annahme Israles ist sichtbar.

  • Ein deutliches äußeres Zeichen dafür ist die Gründung des Staates Israel. Auch wenn das nur wenige sagen und glauben, es ist das Wirken Gottes innerhalb der politischen Systeme.

  • Noch nicht sehr viele, aber immer mehr Juden erkennen in Jesus ihren Messias.

  • Immer mehr (Heiden)Christen erkennen, dass die Berufungen Gottes für die Juden auch heute gelten und vieles vor unseren Augen in Erfüllung geht.

  • Die Sammlung der Juden in ihr Land ist ein Zeichen der Endzeit, dass durch andere Zeichen ergänzt wird.

Wir leben in einer interessanten Zeit. Von Einigem was geschehen wird gibt Gott uns durch die Bibel eine Vorahnung.

Offenbarung 21 Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lamm
2 mitten auf dem Platz und auf beiden Seiten des Stromes Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat bringen sie ihre Frucht, und die Bla¨tter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.
3 Und es wird nichts Verfluchtes mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen
4 und sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein.
5 Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen keiner Leuchte und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.

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