Brot des Lebens – Gebt ihr ihnen zu essen Markus 6-37

Brot und Wasser stehen für das, was unser körperliches Leben erhält.  Darüber hinaus stehen sie für unsere geistliche Versorgung und unser ewiges Leben.
Jetzt aktuell Anfang 2016 müssen wir uns um 1 Millionen Asylanten, die letztes Jahr kamen und um die, die in diesem Jahr noch auf dem Weg sind, kümmern. Die meisten Asylanten sind Moslems und sie betrachten sich als Nachkommen Ismaels.  Darum möchte ich die Geschichte Ismaels im Alten Testament und die Speisung der 5 Tausend im Neuen Testament betrachten. Beide Berichte sind nicht nur vergangenes Geschehen, sondern ich verstehe sie auch als prophetische Aussagen über das was heute in der Endzeit geschieht und es ist wichtig, dass jeder, der sich als Jünger Jesu versteht, den Ruf Jesu erkennt und bereit ist, ihn praktisch umzusetzen.

Abraham hatte die Verheißung, dass er mit seiner Frau Sarah einen Sohn haben sollte, dessen Nachfolger dazu bestimmt waren, ein großes Volk und ein Segen für die Menschheit zu werden. Aber die beiden wurden ungeduldig und Abraham bekam mit seiner Magd Hagar den Ismael.  Nur damit war die Verheißung Gottes noch nicht erfüllt, Isaak wurde als der verheißene Sohn geboren.  Da die beiden Mütter und die Kinder nicht gut miteinander auskamen, gab es Probleme. Abraham liebte auch seinen erstgeborenen Sohn Ismael und er rang mit Gott um seine Zukunft. So gab Gott auch für Ismael einen Segen und die Verheißung, dass er ihn zu einer Nation machen werde.
Doch auf Sarahs Verlangen und mit Gottes Zustimmung, schickte Abraham Hagar und Ismael in die Wüste. Ihre Versorgung war nur ein Leib Brot und ein Schlauch Wasser. Menschlich gesehen, war diese knappe Versorgung für eine ungewisse Wüstenwanderung ein Todesurteil.
Wie hat auch Abraham darunter gelitten, wie konnte er sich überhaupt dazu hingeben? Trotzdem lesen wir nicht, dass er mit Gott gehadert hat.
Seitdem Gott Abraham aus seiner Heimat gerufen hatte, hat er etwas gelernt:

  • Gott hat ihm eine große Verheißung gegeben.
  • Den Zeitpunkt der Erfüllung der Verheißung bestimmt nicht der Mensch sondern Gott selbst.
  • Auch wenn wir aufgehört haben, auf die Erfüllung der Verheißung in unserem Leben zu hoffen, Gott vergisst nicht, was er zugesagt hat, er ist ewig treu.
  • Wo wir keine menschliche Hoffnung mehr haben, kann Gott Erfüllung schenken.

So hat Abraham Hagar und Ismael mit ein wenig Verpflegung für den Anfang ihrer Reise weggeschickt und beide Gott anvertraut. Abraham hat erkannt, dass er Ismael nicht weiter als Vater begleiten kann, sondern ihn der Hand Gottes anvertrauen muss.
Kurz bevor Hagar und Ismael am Verdursten waren, öffnete Gott der Hagar die Augen und sie sah einen Wasserbrunnen und es konnte geschehen, was Gott verhießen hatte, Ismael wurde zum Vater einer großen Nation (1.Mose 17.2).
Aber die Verheißung, dass aus Abrahams Geschlecht Segen für alle Völker hervorgehen wird, ging an Isaak weiter.
Zum Segen für alle Völker wurde Jahrhunderte später Jesus, als er am Kreuz sein Leben für die Sünde der ganzen Welt hingab.

  1. Als Symbol für das ewige Leben nennt Jesus das lebendige Wasser.
  2. Der vom Engel Gottes gezeigte Wasserbrunnen hat Ismael am Leben erhalten.
  3. Der vom Engel Gottes gezeigte Wasserbrunnen ist zugleich ein prophetisches Bild dafür, dass den Nachkommen Ismaels, Jesus als lebendiges Wasser offenbart wird.

Was in Punkt 3 angedeutet wird, hat schon begonnen. Viele Moslems haben Träume oder Bilder von Jesus.  Sie erkennen, dass das von Bedeutung für ihr Leben ist. Aber sie wissen noch nicht, was Jesus in ihrem Leben erneuern kann, so brauchen sie Hilfe von denen, die Jesus kennen.
Bei Ismael hat Hagar das Wasser in einen Schlauch gefüllt und Ismael zu trinken gegeben. Bei den Moslems sind es die Christen, die ihnen das Wasser des Lebens, die Botschaft Jesu geben müssen. Aber die Augen öffnen, so dass sie Durst nach lebendigem Wasser haben, das bewirkt der Heilige Geist, wenn sie die Liebe Gottes erkennen, die er uns gegeben hat und die wir weitergeben durch hilfreiche Taten und hilfreiches Bezeugen Jesu als den auferstandenen Sohn Gottes.

Die Erzählung in Markus 6, zeigt die Brotvermehrung zur Sättigung der Volksmenge (5000 Männer mit Familie), die Jesus zuhörten.
Den Auftrag, „gebt ihr ihnen zu essen„, gilt nach meinem Verständnis besonders auch für unsere Zeit.
Der eine Teil der Menschheit sucht nach immer mehr Lebensqualität,
der andere überhaupt nach bloßer Sicherheit für ihr Leben.
Aber was innerer Friede und Geborgenheit sind, erfahren nur wenige. Immer rastloser sucht man danach, aber das was man findet, hält nicht oder nur kurz, was man erhofft hatte.
Viele Menschen befinden sich im übertragenen Sinn in der Situation der Volksmenge, die Hunger hatte. Vielleicht lässt sich dieser Hunger mit innerer Leere, mit Perspektivlosigkeit, mit Angst vor dem Morgen und dem Tod, mit Einsamkeit und mit Sehnsucht nach Liebe beschreiben.
In der Nachfolge Jesu wird dieser Hunger gestillt. Jesus schenkt uns dies Brot und dies lebendige Wasser des Lebens. Es erfüllt unser Leben und es ist in uns, damit wir es weitergeben sollen.

Wenn wir um uns schauen sehen wir Menschen, die auf ihre persönliche Art diesen Hunger haben. Und Jesus sagt damals seinen Jüngern und heute uns, gebt ihr ihnen zu essen.

  • Die Jünger waren auch zunächst ratlos, als sie das Wenige sahen, das sie selbst dabeihatten und die vielen hungrigen Menschen. Das Wenige, das sie hatten, haben die Jünger Jesus gegeben. Mit dem Blick zum Himmel, machte er sich eins mit dem Vater, er brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie die Brote weitergaben. Die Brote wurden gebrochen, eigentlich wäre es angebracht, ganze Brote an die einzelnen Menschengruppen weiterzugeben, damit sie dort geteilt und verteilt werden. Nicht so bei Jesus, das was ihm anvertraut wird, ist nicht einfach eine gute Tat, für die wir belohnt werden. Was wir ihm von Herzen geben ist ein Opfer, das gebrochen wird, bzw. sterben muss, damit reiche Frucht daraus entstehen kann. Die Frucht ist von Gott gewirkt, sie gehört ganz ihm.
    Vor der Weitergabe wurde das Brot nur gebrochen (geopfert ist gestorben) und noch nicht vermehrt. Die Vermehrung geschieht beim Verteilen. Wie hätten die Jünger das Brot verteilen sollen, wenn es vorher für vielleicht 20.000 Personen vermehrt worden wäre? Und das Brot vermehrt sich immer wieder bei jedem Weitergeben, bis alle Brot im Überfluss haben.
  • Die Christen in Deutschland können auch ratlos sein, wenn sie die vielen Asylanten sehen, die schon hier sind und noch weiter hierher strömen, sie werden für die grundlegenden äußeren Bedürfnisse ehrenamtlich und liebevoll versorgt. Aber haben wir ihren inneren Hunger nach Liebe und Frieden ausreichend erkannt? Schon viele haben Jesus erkannt und sind am Anfang ihres neuen Lebens.
    Aber es sind viel mehr, die diesen inneren Hunger haben, da können wir uns an diese Erzählung von der Brotvermehrung erinnern. Gott hat uns in Vielem gesegnet, wir haben Zugang zu ihm, wir haben Lehre empfangen und wir haben viele andere Gaben empfangen.
    – Wieweit haben wir all das weitergegeben?
    – Oder klammern wir uns oft an den von Gott geschenkten Reichtum?
    Jeder kann diese Frage für sich selbst beantworten.
    Aber wir können aus dieser Erzählung von der Brotvermehrung lernen: Wenn wir das Brot, das wir haben, unsere Erkenntnisse, unsere von Gott geschenkten Gaben und auch unsere missionarischen Erfahrungen Gott hingeben und  sie dann gebrochen wiederempfangen, um sie weiterzugeben, dann wird er sie vervielfältigen jedes Mal, wenn wir oder jemand, der sie von uns empfangen hat, weitergibt.

    • Ohne die Hilfe vieler Ehrenamtlicher könnten die deutschen Einrichtungen, den Zugang der vielen Asylanten nicht bewältigen.
    • Immer mehr Christen und Gemeinden kümmern sich um die seelischen Probleme und die Traumata, unter denen Viele leiden. Auch die frohe Botschaft von dem sie liebenden Gott hat schon viele Asylanten erreicht. Gut das dies begonnen hat, aber der Hunger nach wahrem Leben ist bei den meisten noch ungestillt.
      – Wohl alle Asylanten suchen bei uns Sicherheit
      – und viele sind in ihrem traditionellen Glauben enttäuscht oder verunsichert.  Diese besonders sind die Hungrigen, denen wir mit Liebe begegnen können, um ihnen zu helfen, den zu finden, der ihren Hunger stillen will.

Gebt ihr ihnen zu essen, wenn wir das nicht hören, sondern einfach unser Leben zu Hause und in der Gemeinde weiterführen, ohne das zu opfern, was uns anvertraut ist, dann kann es uns gehen wie den Menschen zur Zeit Noahs Matthäus 24,38.
sie aßen und tranken,.. , bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging,
Wer will zurückbleiben, wenn die Arche abhebt?

Anfang des Jahres wurde Benjamin Berger, messianischer Gemeindeleiter in Jerusalem („Congregation of the Lamb on Mt. Zion“) , bei einem Seminar in Vierzehnheiligen gefragt, wie er die Situation mit den Asylanten in Deutschland sieht. Seine Antwort sinngemäß:

Entweder ihr habt eine Erweckung
(unter den Asylanten)
oder ihr habt ein Problem.

Fangen wir an jeder für sich und bitten wir darum, das genügend Christen den Ruf hören,
gebt ihr ihnen zu essen“ und danach handeln.

————————  Bibelstellen ————————–

  •  1. Mose 21.13 Doch auch den Sohn der Magd werde ich zu einer Nation machen, weil er dein Nachkomme ist.
    21.14 Und Abraham machte sich früh am Morgen auf, und er nahm Brot und einen Schlauch Wasser und gab es der Hagar, legte es auf ihre Schulter und [gab ihr] das Kind und schickte sie fort. Da ging sie hin und irrte in der Wüste von Beerscheba umher.
    21.15 Als aber das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie das Kind unter einen der Sträucher;
    21.16 und sie ging und setzte sich gegenüber hin, einen Bogenschuss weit entfernt, denn sie sagte [sich]: Ich kann das Sterben des Kindes nicht ansehen. So setzte sie sich gegenüber hin, erhob ihre Stimme und weinte.
    21.17 Gott aber hörte die Stimme des Jungen. Da rief der Engel Gottes der Hagar vom Himmel zu und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht! Denn Gott hat auf die Stimme des Jungen gehört, dort wo er ist.
    21.18 Steh auf, nimm den Jungen, und fasse ihn mit deiner Hand! Denn ich will ihn zu einer großen Nation machen.
    21.19 Und Gott öffnete ihre Augen, und sie sah einen Wasserbrunnen; da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Jungen zu trinken.
    21.20 Gott aber war mit dem Jungen, und er wurde groß und wohnte in der Wüste; und er wurde ein Bogenschütze.
  • Markus 6.34 Und als Jesus aus [dem Schiff] trat, sah er eine große Volksmenge und wurde innerlich bewegt über sie; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren.
    6.35 Und als es schon spät am Tag war, traten seine Jünger zu ihm und sagen: Der Ort ist öde, und es ist schon spät am Tag;
    6.36 entlass sie, damit sie auf die umliegenden Höfe und in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen!
    6.37 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sagen zu ihm: Sollen wir hingehen und für zweihundert Denare Brot kaufen und ihnen zu essen geben?
    6.38 Er aber spricht zu ihnen: Wie viel Brote habt ihr? Geht hin, seht nach! Und als sie es festgestellt hatten, sagen sie: Fünf, und zwei Fische.
    6.39 Und er befahl ihnen, dass sie sich alle nach Tischgemeinschaften auf dem grünen Grase lagerten.
    6.40 Und sie lagerten sich in Gruppen zu je hundert und je fünfzig.
    6.41 Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie ihnen vorlegten; und die zwei Fische teilte er unter alle.
    6.42 Und sie aßen alle und wurden gesättigt.
    6.43 Und sie hoben auf an Brocken zwölf Handkörbe voll und von den Fischen.
    6.44 Und es waren derer, die die Brote gegessen hatten, fünftausend Männer.
  • Matthäus 24.37 Aber wie die Tage Noahs [waren], so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.
    24.38 Denn wie sie in den Tagen vor der Flut waren: sie aßen und tranken, sie heirateten und verheirateten, bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging,
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