Der Psalm 83 ist kein besinnliches Wort nur zur Auferbauung.
- Er beginnt mit einem dramatischen Hilferuf.
- Die Bedrohung wird benannt und sie ist gerade heute aktuell.
- Die Feinde werden aufgezählt.
- Die erhoffte Hilfe Gottes wird beschrieben.
- Am Ende steht der überwältigende Heilsplan Gottes
1. Der dramatisch Hilferuf. Psalm 83.2- 3
Gott schweige nicht, das zeigt eine eigentlich ausweglose Situation in der nur Gott helfen kann. Der oder die das sagen, sind mit der Situation, in der sie sich befinden überfordert und sehen keinen Ausweg. Meist versuchen die Menschen und besonders die Politiker auch herausfordernde Situationen selbst zu bewältigen. Man steht bildlich gesehen am Abgrund. Es gibt keinen Weg zurück, entweder abstürzen oder eine fremde Hilfe. Wenn es z.B. politische Hilfen gibt, haben sie einen teuren Preis. Aber in der im Psalm beschriebenen Situation gibt es diese Hilfe zunächst nicht. Warum nicht, das wird in den Versen 5 bis 9 beschrieben, dazu später etwas mehr.
Sie sind an einem dramatischen Tiefpunkt. Aber so ein Tiefpunkt beinhaltet auch eine Chance. Die Chance ist, sich neu auf das zu konzentrieren, dass es einen allmächtigen Gott gibt. Sie erinnern sich daran, dass sie einen Bund mit diesem Gott haben, weil er sie als sein Volk erwählt hat. Dieser Bund beinhaltet einen Verteidigungspakt und bedeutet, dass jeder, der dies Volk zu seinem Feind macht, auch Gott zu seinem Feind macht. Aber ein Bund erfordert beidseitige Treue ihn einzuhalten. Das ist der Normalfall bei Bündnissen in der Welt. Aber, wer den Bund Gottes kennt, weiß, dass Gott sich bedingungslos an diesen Bund hält. Aber wenn das Volk sich nicht an diesen Bund hält, seinen Part vergisst, dann kann das Volk in diese Bedrängnis kommen, um an diesen Bund erinnert zu werden und zurückzukehren zur Bundestreue. Gott bleibt seinem Bund immer treu. Hier in diesem Psalm wir der Bund nicht direkt angesprochen, aber er schwingt im Hintergrund mit. Aber die Erkenntnis meine Feinde sind auch deine Feinde und du bist der Mächtigere ist der Beginn der Problemlösung.
2. Die Bedrohung damals wie heute. Psalm 83.4-6
Wenn wir Gott an seinen Bund erinnern und Hilfe bei ihm suche, dürfen wir mit unseren Klagen zu ihm kommen und alle Bedrohungen aufzählen und ausmahlen. Und das geschieht in diesem Psalm und besonders in diesen Versen. Ich denke, dass es zunächst um eine Bedrohung Israels zur Zeit, in der der Psalm geschrieben wurde, ging.
Aber Vieles im Alten Testament ist ein Schatten, dessen was geschehen wird oder auch im Himmel vorbereitet wird. Manches ist ein Muster, das immer wieder abläuft, weil die Sünde noch Macht hat, aber Gott seinen Heilsplan immer weiter zum Ziel führt. Darum sollten wir diese Bibelstellen mit einer prophetischen Aussage durch eifriges Studieren entdecken und uns darauf einstellen. Im alten Testament hat Gott sein Wesen, die Macht seines Wortes und seinen Willen für Israel und seine Nachbarn gezeigt, aber auch seine Pläne für die Zukunft, besonders auch die Endzeit eingegeben. Manches wird erst zu dem von Gott bestimmten Zeitpunkt deutlich oder offenbart. Was hier ausgesagt wird zeigt die immer wieder aufbrechende Feindschaft vieler Völker gegen sein Volk.
Dabei gibt es immer wieder ein Ziel: Kommt und lasst uns sie als Nation vertilgen.
- Hitler und die Nazis haben es mit dem Holocaust versucht. Das Ergebnis war schrecklich und bleibt eine Schuld, die in den Geschichtsbüchern und unvergesslich in unseren Erinnerungen bleibt.
- Nach der Staatsgründung Israels haben es die benachbarten arabischen Staaten versucht. Aber Gott stand auf der Seite Israels, denn die Wiederherstellung Israels stand auf seinem Plan, der Timeline Gottes mit einer weltweiten Erweckung bis zur Wiederkunft Jesu als Messias nach Jerusalem. Man kann es nur als Wunder sehen, Israel konnte fast ohne Waffen, die hatte man ihnen verweigert, gegen eine große Überzahl Araber bestehen. Wie vorhergesagt, wurden aus Sumpf und Wüstengebieten ein blühendes fruchtbares Land mit vielen innovativen Entwicklungen. die zum Segen der ganzen Welt wurden.
- Wir leben im neuen Bund, in dem der Segen Abrahams auf alle Völker ausgeschüttet werden soll. So hat Gott die benachbarten Feinde verschont und sie leben in der Nachbarschaft Israels und zum Teil in ihrer Mitte.
Aber fast alle führenden Gruppen und Politiker der Nachbarstaaten haben nicht von ihrem Plan abgelassen:
Kommt und lasst uns sie als Nation vertilgen.
Das Ziel ist geblieben aber die Methoden ändern sich:
„Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund gegen dich geschlossen„:
– Weil Israel nicht sein soll. wird das Existenzrecht Israels nicht anerkannt.
– Sie haben erkannt, das der Sieg über Israel schwierig ist, darum haben sie sich einen Zeitrahmen gesetzt,
– Wie die Nationen beim Klimaschutz Termine setzten, so setzt auch der Iran Termine:
2015 wurde berichtet: Geht es nach Irans oberstem Führer Ajatollah Ali Chamenei, bricht Israel spätestens in 25 Jahren zusammen.
– Ein Frieden müsste doch schon in der Schule beginnen. Aber auch von der EU finanzierte Schulbücher führen nur zum Hass auf Israel.
– Die palästinensischen Flüchtlinge haben durch die UNRWA Hilfsorganistaion als einzige Flüchtlingsgruppe einen vererbbaren Flüchtlingsstatus. Wer sich integriert, verliert also diesen vorteilhaften Status. Dazu wird den Palästinensern von den Nachbarländern eine Integration mit Staatsbürgerschaft verweigert. Man will eben – auch auf Kosten der Betroffenen – diese Wunde offen halten solange Israel existiert.
– Attentäter auf Juden werden großzügig bezahlt.
– Schulen und Straßen werden nach Attentätern benannt.
Im Anhang gibt es einige Quellen als Beleg für diese Aussagen.
Die Bedingungen für eine Zweistaatenlösung sind nicht gegeben. Das zeigt allein die über 70jährige Existenz Israels.
Eine Zweistaatenlösung würde politisch gesehen zum Ende Israels führen.
Mit ihrer Politik machen sich die EU und Deutschland zu Gehilfen derer, die Israel auslöschen wollen. Das ist ein neuer Holocaust.
ich formuliere es für die Bundesrepublik Deutschland schärfer.
Die Israelpolitik der Bundesrepublik ist Beihilfe bei der Vorbereitung eines neuen Holocaust.
Als Deutscher bin ich mitschuldig und bitte Gott um Vergebung.
3. Die Feinde an Orten damals wie heute und weltweit. Psalm 83.7-9
In den Psalmversen werden die damaligen benachbarten Länder aufgeführt. Außer Ägypten haben die Nachbarstaaten heute andere Namen und andere Grenzen, die nach dem Ende der Kolonialisierung mit neuen Grenzen teilweise willkürlich festgelegt wurden. Man kann das an anderen Quellen nachlesen. Die Grenzen und Namen haben sich verändert, aber die Feindschaft zum auserwählten Volk Gottes ist geblieben. Die Bibel sagt an anderen Stellen deutlich, dass die Auserwählung Israels nicht wegen seiner Bedeutung, Leistungen und Vorzügen erfolgte, sondern Gott erwählte ein bedeutungsloses Volk, um seine Treue, seine Größe und seine Herrlichkeit der ganzen Welt zu offenbaren. Und immer wieder erkannten Feinde Israels, dass Israel unter dem Schutz Gottes stand und sie hatten Furcht davor.
Damals hatten die Völker noch Gottesfurcht, auch wenn es falsche Götter waren, denn Gott hatte sich noch nicht als einzigen Schöpfer und Gott vor den Völkern offenbart.
Diese allgemeine Gottesfurcht gibt es heute nicht mehr, die meisten Menschen glauben an ihren eigenen Erfolg und daran, dass alle Probleme, durch Intelligenz, Erfahrung und Forschung jetzt oder in Zukunft gelöst werden können. Nach ihrer Vorstellung brauchen sie keinen Gott. Und weil sie meinen, keinen Gott zu brauchen, suchen sie auch nicht nach ihm und auch nicht nach Zeichen, die auf ihn hinweisen und ihn bezeugen. Darum können die meisten Politiker in der Wiederherstellung des Staates Israel auch nicht Gott erkennen der treu ist und mächtig ist, in der Geschichte der Völker das zu bewirken, was er vor über 2000 Jahren verhießen hat.
So ist die Feindschaft, die ihre Wurzeln in der Erwählung Israels hat, noch bevor es als Nation bestand, geblieben.
Zur Zeit des alten Bundes wird immer einer erwählt und die anderen nicht, sie bleiben außen vor und sehen sich als Abgelehnte. – Im neuen Bund ist jeder gleich geliebt und hat den Status eines Sohnes. – Dieser Status ist auch für die Nachbarvölker Israels von Gott bestimmt, aber wenige – wenn auch immer mehr – sind in diesen Status eingetreten.
Die Beziehungen Israels zu seinen Nachbarn werden noch von den Wurzeln der anfänglichen Ablehnung bestimmt. Die Bibel berichtet von zwei erstgeborenen Brüdern, denen ihre jüngeren Brüder vorgezogen wurden.
– Ismael musste mit seiner Mutter Hagar sein Vaterhaus verlassen.
– Esau sah sich von seinen etwas jüngeren Bruder Jakob um sein Erstgeburtsrecht betrogen und wollte ihn töten.
Auch wenn dies nicht ihre wirklichen Stammväter sind, identifizieren sich die meisten Araber damit. Und der Geist der Ablehnung mit dem daraus entstandenen Hass ist bis heute geblieben. Damals gab es Versöhnungen zwischen den Brüderpaaren, aber es gab keine Familienzusammenführungen. Die Wurzel der Ablehnung und des Hasses wurde nicht ausgerissen. Aber sicher sind diese kurzlebigen Versöhnungen ein Zeichen dafür, dass Gott eine echte Versöhnung bewirken wird, im Untergrund hat es schon begonnen.
Die Tötungsabsicht Esaus lebt weiter. Für alle, die schon im Neuen Bund leben ergeben sich daraus zwei Aufgaben.
- Die Tötungsabsicht Esaus in Form Israel nicht als Staat anzuerkennen und auslöschen zu wollen, dürfen wir in keiner Weise unterstützen weder in unserem persönlichen Reden noch in der Politik.
- Die von Gott bestimmte Versöhnung müssen wir verkündigen. Und durch unser Vorbild zeigen, was Versöhnung mit dem Vater und untereinander bedeutet. Das ist keine politische Aufgabe oder Kampf, weil die Politik nicht entscheidend ist, sondern ein geistlicher Kampf mit der Waffenrüstung Gottes, derer die im Neuen Bund leben.
4. Wie sich das Herz Gottes Hilfe vorstellt. Psalm 83.10-18
Diese Verse zeigen, wie sich der Psalm Schreiber die Hilfe Gottes vorgestellt hat. Er bringt viele Beispiele, wie Gottes Eingreifen schon gewirkt hat. Und das ist gut so. Wir sollen bekennen, was Gott getan hat und wir können ihn auch daran erinnern. Damit zeigen wir unser Vertrauen auf seine Hilfe. Aber wir bleiben nicht nur Bittsteller, sondern wir zeigen, die Verbindung zu ihm ist Teil unseres Lebens. Gott weiß, was wir brauchen, aber er wartet darauf, dass wir es ihm sagen. So wie eine Kind seinem irdischen Vater, sagt was es sich wünscht. Bitten und Empfangen sind eine Einheit, die aus dem Vertrauen heraus wächst.
Unsere Bitten kommen aus unserem Herzen und sie malen sich ihre Wünsche mit der Sicht des Herzens aus. Das kann auch etwas übertrieben oder unvernünftig sein. So jedenfalls klingt manches in diesen Versen. Aber Gott freut sich über unser übermütiges Herz und erfüllt die Wünsche so, wie es gut ist.
5. Gott hilft, aber unsere Pläne sind nicht seine Pläne, sondern unvorstellbar größer. Psalm 83.19
Zum Schluss wird klar, die Formulierung der Bitten ist nicht wörtlich gemeint, sondern bildhaft.
Es geht nicht darum, dass die Feinde vernichtet werden, sondern zu Besinnung kommen.
“ damit sie erkennen, dass du allein – HERR ist [ja] dein Name! – der Höchste bist über die ganze Erde! “
Am Anfang steht die Bitte um Rettung aus der Bedrohung der Feinde.
Aber wie diese Rettung vor den Feinden aussehen soll ist wunderbar. Die Feinde sollen nicht vernichtet werden, sondern sie sollen zu der gleichen Erkenntnis kommen, dass Du Gott der Höchste bist. Wer das wirklich erkannt hat, der hat keine Feinde mehr, sondern kennt nur Menschen, die das erkannt haben und die das nicht erkannt haben.
Aber es gibt auch Menschen, die nicht erkennen oder wahr haben wollen,
„dass du allein – HERR ist [ja] dein Name! – der Höchste bist über die ganze Erde!“
Von diesen Menschen, die in der Ablehnung verharren, ist hier nicht die Rede. Denn Gott droht nicht, er wirbt um jeden Menschen, dass er ihn mit seiner Liebe überschütten kann.
Gott hat diese Bruderfeindschaft zugelassen. Sie war und ist noch ein Stachel, der weh tut, bis es zu der Erkenntnis kommt, dass Du Gott der Höchste bist.
Wer im neuen Bund lebt, sollte das wissen und dazu beitragen, dass diese Bruderfeindschaft nicht weiter eskaliert, sondern nach diesem Psalmwort geheilt wird. Dieses Psalm Wort kann man als eine Prophetie für die angebrochene letzte Zeit sehen, in der wir leben.
Ich freue mich über Kommentare, wenn es Fragen, Ergänzungen oder Richtigstellungen gibt.
Aber es soll im Respekt voreinander bleiben.
(kiki23) Gerhard Tebbe
— Bibelstellen —
Psalm 83.1 Ein Lied. Ein Psalm. Von Asaf.
83.2 Gott, schweige nicht! Verstumme nicht, und sei nicht stille, o Gott!
83.3 Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das Haupt.
83.4 Gegen dein Volk planen sie listige Anschläge, und sie beraten sich gegen die, die bei dir geborgen sind.
83.5 Sie sprechen: Kommt und lasst uns sie als Nation vertilgen, dass nicht mehr gedacht werde des Namens Israel!
83.6 Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund gegen dich geschlossen:
83.7 Die Zelte Edoms und die Ismaeliter, Moab und die Hageriter,
83.8 Gebal und Ammon und Amalek, Philistaea samt den Bewohnern von Tyrus.
83.9 Auch Assur hat sich ihnen angeschlossen. Sie sind zu einem Arm geworden den Söhnen Lots. ..
83.10 Tu ihnen wie Midian, wie Sisera, wie Jabin am Bach Kischon!
83.11 Sie wurden vertilgt zu En-Dor, sie wurden dem Erdboden zum Dünger!
83.12 Mache sie, ihre Edlen, wie Oreb und wie Seeb, und wie Sebach und wie Zalmunna alle ihre Fürsten!
83.13 Die gesagt haben: Lasst uns in Besitz nehmen die Weideplätze Gottes!
83.14 Mein Gott, mache sie gleich der Raddistel, wie Spreu vor dem Wind!
83.15 Wie Feuer den Wald verbrennt und wie eine Flamme die Berge entzündet,
83.16 so verfolge sie mit deinem Wetter, und mit deinem Sturmwind schrecke sie!
83.17 Bedecke ihr Gesicht mit Schande, damit sie deinen Namen, HERR, suchen!
83.18 Lasst sie beschämt und erschreckt sein für immer, mit Scham bedeckt sein und umkommen,
83.19 damit sie erkennen, dass du allein – HERR ist [ja] dein Name! – der Höchste bist über die ganze Erde!
— Meldungen —
Ein Palästinenser erschießt in einem Industriepark zwei Israelis. Palästinensische Gruppen feiern den Anschlag. Unterdessen läuft die großangelegte Suche nach dem Attentäter weiter.
BARKAN (inn) – Ein Palästinenser hat am Sonntag im Barkan-Industriepark in Samaria zwei Israelis getötet. Das Industriegebiet nahe der israelischen Stadt Ariel gilt als Zeichen gelebter Koexistenz – hier arbeiten Tausende Israelis und Palästinenser zusammen.
Wie die Armee mitteilte, war der Palästinenser am Morgen in die Büroräume des Industrieparks eingedrungen. Dort fesselte er die 29-jährige Kim Levengrond Jeheskel und erschoss die Israelin aus nächster Nähe. Sie hinterlässt ihren Ehemann und ein Baby. Danach eröffnete der Täter das Feuer auf eine weitere Frau und einen Mann. Die Israelin überlebte mittelschwer verwundet. Siv Hadschbi (35) wurde durch die Schüsse getötet. Er hinterlässt seine Ehefrau und drei Kinder.
Der Palästinenser war mit einer Maschinenpistole vom Typ „Carlo“ bewaffnet. Diese Waffen werden von Palästinensern im Westjordanland gefertigt. Medienberichten zufolge blockierte die Maschinenpistole. Dadurch wurde verhindert, dass der Täter weitere Menschen erschoss.
Bei dem Terroristen handelt es sich um Aschraf Walid Suleiman Na’alowa, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ unter Berufung auf das Militär meldet. Der 23-jährige stammt aus der Ortschaft Schuweika nahe Tulkarem im Norden des Westjordanlandes. Er hatte eine Arbeitsgenehmigung für den Industriepark. Einige Tage vor der Tat sei er nicht zur Arbeit erschienen. Die Armee geht davon aus, dass der Attentäter allein handelte. Es seien keine Verbindungen zu Terrorgruppen bekannt.
5.10.2018 – Besuch von Angela Merkl in Israel
Mit Blick auf den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern betonte Merkel, sie befürworte weiterhin eine Zwei-Staaten-Lösung und halte diese für die vernünftigste – auch wenn es andere Lösungen geben könne. Sie habe Netanjahu gegenüber ihre Sorge angesichts Israels Siedlungspolitik geäußert. Diese erschwere eine Zwei-Staaten-Lösung, so die Kanzlerin. Einig seien sich Jerusalem und Berlin darüber, dass der Iran daran gehindert werden müsse, in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen. Uneinigkeit bestehe jedoch über den Weg, mit dem dieses Ziel erreicht werden soll.
Netanjahu erklärte in Bezug auf die Friedenschancen im Nahen Osten, die iranische Bedrohung „hat Israel und die arabischen Staaten so nahe gebracht wie nie zuvor“. Dies sei eine große Hoffnung für die Zukunft und könne helfen, Frieden „mit unseren palästinensischen Nachbarn zu erreichen, wenn sie sich entscheiden, Frieden anzunehmen, anstatt Israel unmögliche Bedingungen aufzuzwingen.“
10.07.2017 Welt — Nahost: Deutsche Steuergelder für Terroristen
„Das Handeln der Bundesregierung in palästinensischen Gebieten wirkt prinzipienlos“, meint der Grünen-Abgeordnete Volker Beck dazu. Einerseits „zählen die palästinensischen Gebiete mit 423 Dollar pro Kopf zu den größten Empfängern“ deutscher Entwicklungshilfe, andererseits drohe die Regierung ob der Zahlung von „Märtyrerrenten“ keine Konsequenzen an.
Berlin räumt ein, dass „verurteilte schwere Straftäter von den Zahlungen profitieren“ – doch das ist glatt ein Euphemismus: Gelder gehen nicht an alle Kriminelle, sondern nur die, die Israelis Schaden zufügten. Im Jahr 2016 zahlte die PA Angehörigen von Attentätern 173 Millionen Dollar, Terroristen in israelischer Haft erhielten insgesamt 128 Millionen Dollar. Die Hilfe ausländischer Geberstaaten für die PA betrug 2016 331 Millionen Euro – übersteigt also die Summe, die die PA für die Zahlungen an Terroristen aufbringt. Berlin argumentiert, die Gelder „stammen nicht aus dem Haushalt der PA“, zudem zahle man nicht direkt in den Haushalt der PA ein.
Das ist doppelt irreführend: Indem Geberstaaten Projekte fördern, die eigentlich die PA übernehmen sollte, wird die Behörde finanziell entlastet. Das macht Geld für Terroristen frei. Zwar wurde 2014 in der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), der Dachorganisation aller Palästinenser, eigens eine Abteilung eingerichtet, um Überweisungen an Häftlinge außerhalb der PA durchzuführen.
Doch das sei „Augenwischerei“, sagt Jossi Kupperwasser, ehemaliger Generaldirektor des israelischen Ministeriums für strategische Angelegenheiten, der „Welt“. „Es sind dieselben Beamten, in denselben Räumen.“ Ein Blick in den offiziellen Haushalt der PA aus dem Jahr 2016 beweist auf Seite 760: Das Budget dieser Abteilung wird zu 100 Prozent von der PA getragen
Die Bundesregierung argumentiert, die Zahlungen hätten „Charakter einer Sozialhilfe“. Doch die Zahlungen richten sich kaum nach sozialen Bedürfnissen. Für eine Ehefrau erhält ein Häftling zusätzlich 75 Euro im Monat, für jedes Kind rund 10 Euro. Die Dauer der Haft – die im direkten Zusammenhang mit dem Schweregrad der Tat steht – beeinflusst die Höhe der Zahlung weit mehr: Haftstrafen bis zu drei Jahren werden mit Monatsgehältern von 350 Euro vergolten. Mörder, die mehr als 12 Jahre absitzen, können sich über mehr als 3000 Euro monatlich freuen – kaum das „Kantinengeld“, von dem die Bundesregierung spricht. Hilfsgelder erlaubten es der PA so, „Terror zu ermutigen“, sagt Kupperwasser. Deutschland müsse „seine Verantwortung wahrnehmen und mit Konsequenzen drohen, wenn eigene Prinzipien verletzt werden“, fordert nun Beck.
10.09.2015 focus online
Geht es nach Irans oberstem Führer Ajatollah Ali Chamenei, bricht Israel spätestens in 25 Jahren zusammen. Die Verbalattacke des geistlichen Oberhaupts kommt kurz vor der Abstimmung über das Atomabkommen im US-Kongress.
Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei, hofft darauf, dass Israel in 25 Jahren nicht mehr existiert. Israels Regierung glaube, dass sie nach dem Atomabkommens zwischen dem Iran und dem Westen zumindest 25 Jahre Ruhe haben werde, sagte Chamenei am Mittwoch in Teheran. Chamenei bezog sich dabei offensichtlich auf Regelungen im Atom-Deal, wonach das iranische Atomprogramm ein Vierteljahrhundert lang überwacht werden soll.
„Inschallah (so Gott will) wird es aber in 25 Jahren kein zionistisches Regime (Israel) mehr geben“, sagte Chamenei. Aber auch bis dahin werde Israel keinen Moment Ruhe haben
„Der Widerstand in Palästina wird zum Zusammenbruch führen“
Für den Iran sind Israel und die USA Erzfeinde. Der Iran erkennt Israel nicht als souveränen Staat an. Ajatollah Chamenei hat laut Verfassung in allen strategischen Belangen das letzte Wort. 2005 hatte der oberste Führer bereits prophezeit: „Der Widerstand in Palästina wird zweifellos zum Zusammenbruch der zionistischen Regimes führen.“