Glauben entsprechend unserer Bestimmung – Lukas 17.6 – Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn,

Das Wort Glaube ( griechisch πίστίσ ) hat in der Umgangssprache und auch in der Bibel unterschiedliche Bedeutungen. Hier möchte ich Gedanken äußern zu dem Glauben, wie er aus den zitierten Bibelstellen unser Leben als Nachfolger Jesu bestimmen soll. Besonders bewegt mich die Aussage aus Lukas 17.6′.

Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so würdet ihr … .

 Das Senfkorn hat zwei triviale aber deshalb auch kennzeichnende Eigenschaften.
o Es ist erstens klein
o und es hat zweitens eine Bestimmung, nämlich ein Baum bzw. großer Strauch zu werden.

Wir sind versucht Glauben wie eine menschliche Eigenschaft oder Fähigkeit zu betrachten, über die wir verfügen können und die wir einsetzen können, wenn es nötig ist.
Aber Glaube ist nicht eine Fähigkeit unseres natürlichen Menschens, die wir haben oder erlernen können, wie Schwimmen oder Radfahren.
Habt Glauben an Gott, sagt Jesus in Markus 11.22. Das bedeutet mehr als glauben, dass es Gott gibt. Glauben ist ein Vertrauensverhältnis zu Gott. Es ist ein Vertrauensverhältnis, das nicht von der menschlich emotionalen Ebene abhängt, sondern unsere innere Existenz oder anders gesagt unser Herz bestimmt. Wenn wir in diesem Glauben leben, haben wir Frieden in uns,  Schalom den göttlichen Frieden.
Weil wir nach Gottes Ebenbild geschaffen sind, hat jeder Mensch das Verlangen nach diesem göttlichen Frieden in sich. Es ist die Triebkraft, die uns mit dem erreichten Zustand nie zufrieden lässt, bis wir diesen Frieden Gottes in uns erreicht haben. Das verheißt Jesus seine Jüngern in Johannes 14.27  Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Im Leben der Apostel hat sich das gezeigt. Weil sie den mit dem Glauben an Gott verbundenen Frieden in sich hatten, konnten sie ihrer Bestimmung bis zum Tod treu bleiben.

Im Paradies lebten Adam und Eva in diesem Schalom mit Gott. Aber  die Versuchung führte sie dazu außerhalb dieses göttlichen Schaloms Erkenntnis zu suchen. Damit hatten sie den Schalom Gottes, das Leben in uneingeschränktem Vertrauen zu ihrem Schöpfer verlassen.
Mit Adam hat die Menschheit den Schalom Gottes verlassen, aber es ist eine Wunde geblieben, die sich im Verlangen und Suchen nach dem Schalom Gottes zeigt.

Die Wunde des verlorenen Schalom Gottes zeigt sich in jedem Menschen anders und ist nicht immer zu erkennen, weil sie sich hinter postiven Eigenschaften wie Selbstverwirklichung, Arbeitsfreude und Vielem mehr verstecken kann. Aber auch zerstörerische Kräfte können aus dieser Wunde erwachsen. Es ist schwer, diese Wunde aufzudecken. Aber wenn diese Wunde aufgedeckt werden kann, ist es hilfreich, denn Gott läßt uns nicht allein damit.
So heißt es in Lukas 14.27 Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch.
Diese Worte sind an die Jünger Jesu gerichtet, die in ihrem Leben mit Jesus im Glauben gewachsen sind. Der Friede ist eine Frucht, die aus diesem Glauben gewachsen ist. Damit komme ich zurück zu dem Vergleich: Glaube wie ein Senfkorn.

  1. Die geringe Größe des Senfkorns und die große Pflanze, die daraus wächst, verleiht ihm eine besondere Bedeutsamkeit.
  2. Die Anlagen bzw. die Bestimmung des Senfkorns aber bestimmt den Sinn und Wert dessen, was daraus erwächst.

Ähnlich kann man auch den Menschen betrachten.

  1. In der Welt bzw. im täglichen Leben bestimmen Herkunft, Werdegang, Bildung, das persönliche Auftreten und anderes die Bedeutsamkeit eines Menschen.
    All dies kann er zu seinem persönlichen Vorteil nutzen, oder auch als Geschenk Gottes betrachten, das er zu seiner Ehre einsetzen will.
  2. Gott ist unser Schöpfer und er hat für das Leben eines jeden Menschen auch eine Bestimmung gegeben. Dazu haben wir die Freiheit die Bestimmung nach unseren Eingebungen mit allen unseren Gaben zu verwirklichen.

Jesus ist vielen Menschen begegnet, viele waren krank oder hatten andere Probleme.  Die hier angesprochenen Menschen hatten in ihrer Zeit meist keine große Bedeutsamkeit.

  • Da waren viele Kranke, unbedeutende Menschen. Aber sie hatten eine Bestimmung. Es war die Bestimmung, Jesus zu begegnen und Gott dadurch zu verherrlichen, dass Jesus seine ihm vom Vater verliehene Vollmacht durch ihre Heilung zeigen konnte. Was wären die Evangelien ohne diese Kranken? Sie hatten ihre Bestimmung nicht erkannt. Sie wollten nur von ihrem Leiden befreit werden. Sie hatten nichts zu verlieren, das sie hätte hindern können, zu glauben und Jesus um Heilung zu bitten.
  • Da waren auch etwas bedeutendere Menschen, wie Nikodemus oder der reiche Jüngling. Sie waren von dem Wirken Jesu fasziniert.  Aber sie hatten etwas, an dem ihr Herz hing und so fanden sie nicht in ihre Bestimmung:
    o Der reiche Jüngling hing an seinem Reichtum und folgte daher nicht der Einladung Jesu, ihm nachzufolgen.
    o Nikodemus – ein Pharisäer und ein Oberster der Juden – er hört Jesus, aber seine Schriftkenntnisse und seine Stellung hindern ihn, nach seiner wahren Bestimmung zu fragen und sie anzunehmen..
  • Da waren Fischer und andere einfache Leute, bekannt in ihrem Umfeld aber sonst unbedeutend. Aber sie hatten die große Bestimmung Jünger Jesu und später Apostel zu werden. Sie hatten sich diese Bestimmung nicht ausgesucht, aber Jesus hat sie trotz ihrer geringen Beseutung und Fehler gewählt.

Gott hat jeden Menschen einmalig geschaffen und zu dieser Einmaligkeit gehört auch eine einmalige Bestimmung. Wenn wir an das Bild vom Senfkorn denken, müsste es eigentlich einfach sein, dieser Bestimmung gerecht zu werden. Einfach in das hineinwachsen, was in uns angelegt ist. Aber wir sind mehr als ein Samenkorn, wir sind nach dem Ebenbild Gottes geschaffen und er hat seinen Geist in uns hinein geblasen. Dadurch haben wir eine von Gott gegebene Würde und eine von Gott gegebene Bestimmung.

  • Die Bestimmung ist, in einer von Liebe getragenen vollkommenen Gemeinschaft mit Gott zu sein. Eine ungetrübte Gemeinschaft, für die wir uns entschieden haben, weil es in unser Herz eingegraben ist, dass es außerhalb der Liebe Gottes nichts Begehrenswertes gibt.
  • Aber weil der Mensch durch Adam sich entschieden hat, außerhalb der Gemeinschaft mit Gott etwas Begehrenswertes zu suchen, können wir  die Bestimmung, in einer vollkommenen Gemeinschaft mit Gott zu sein, jetzt nicht erreichen. Wir leben in einer gefallenen, von Sünde geprägten Welt. Die Bestimmung bleibt zwar, aber in der gefallenen Welt kann unsere Bestimmung nur in einer Anfangsstufe erfüllt werden.
    Unsere Bestimmung ist es, Gott in und durch unser Leben zu verherrlichen. Dies ist die Bestimmung jedes Einzelnen, aber auch der Gemeinnden.
    Jede Bestimmung ist unterschiedlich, aber wir können einander helfen, dass jeder in seine Bestimmung findet. Hierin zeigt sich wahre Einheit im Leib Christi.

Je nach seiner Bestimmung sind jedem nach 1 Korinther 12 verschiedene Gaben gegeben. Eine dieser Gaben ist die Gnadengabe der Heilung ( 1 Korinther 12.9 ). Besonders in charismatisch geprägten Gemeinden wird das Gebet für Kranke viel praktiziert und es gibt dazu viele Bibelaussagen: „Jesus hat unsere Krankheiten getragen“, „Jesus heilte alle“ und vieles mehr. Es geschehen auch Heilungen und dafür sollen wir Jesus loben und ihm danken.

Es gibt viele Fragen hier einige davon:

  • Kommen wir unserer Bestimmung, Gott zu verherrlichen, an erster Stelle nach?
  • Welche Position hat unser eigenes Wohlbefinden?
  • Tragen wir, die Verherrlichung Gottes weit genug aus unseren Gemeinden heraus?
  • Haben wir unsere Bestimmung wirklich erkannt und sind wir dabei, sie ernsthaft umzusetzen?

Mich bewegen diese und ähnliche Fragen. Ich möchte dazu ermuntern, die Liste zu ergänzen und selbst  Antworten auf die Fragen zu finden.

Über Ergänzungen oder Antworten freue ich mich sehr.


Das Thema ist noch nicht abgeschlossen und wird gegebenenfalls ergänzt.


Bibelverse.

Matthäus 21.22 Und alles, was immer ihr im Gebet glaubend begehrt, werdet ihr empfangen.

Markus 11.22 Und Jesus antwortete und spricht zu ihnen: Habt Glauben an Gott!
11.23 Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berg sagen wird: Hebe dich empor und wirf dich ins Meer! und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glauben, dass geschieht, was er sagt, dem wird es werden.

Markus 16.17 Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden,

Johannes  17.5 Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Mehre uns den Glauben!
17.6 Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben ( πίστίσ ) habt wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum sagen: Entwurzele dich und pflanze dich ins Meer! Und er würde euch gehorchen.

Lukas 18.41 Was willst du, dass ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr, dass ich sehend werde!
18.42 Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dich geheilt.
18.43 Und sofort wurde er sehend, folgte ihm nach und verherrlichte Gott. Und das ganze Volk, das es sah, gab Gott Lob.

Johannes 4.48 Jesus sprach nun zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so werdet ihr nicht glauben.
4.49 Der königliche Beamte spricht zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt!
4.50 Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt. Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin.
4.51 Aber schon während er hinab ging, kamen ihm seine Knechte entgegen und berichteten, dass sein Knabe lebe.
4.52 Er erforschte nun von ihnen die Stunde, in der es besser mit ihm geworden sei; und sie sagten zu ihm: Gestern zur siebten Stunde verließ ihn das Fieber.
4.53 Da erkannte der Vater, dass es in jener Stunde war, in der Jesus zu ihm sagte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte, er und sein ganzes Haus.

Johannes 14.26 Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
14.27 Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam.

Johannes 15.5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.

Römer 5.1 Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus,
5.2 durch den wir mittels des Glaubens auch Zugang erhalten haben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.
5.3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch in den Trübsalen, da wir wissen, dass die Trübsal Ausharren bewirkt,
5.4 das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung;
5.5 die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.

Römer 8.24 Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung. Denn wer hofft, was er sieht?
8.25 Wenn wir aber das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir mit Ausharren.

Römer 12.3 Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben wurde, jedem, der unter euch ist, nicht höher [von sich] zu denken, als zu denken sich gebührt, sondern darauf bedacht zu sein, dass er besonnen sei, wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat.

Römer 14.22 Hast du Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott! Glückselig, wer sich selbst nicht richtet in dem, was er gutheißt!
14.23 Wer aber zweifelt, wenn er isst, der ist verurteilt, weil [er es] nicht aus Glauben [tut]. Alles aber, was nicht aus Glauben ist, ist Sünde.

1.Korinther 2.4 und meine Rede und meine Predigt [bestand] nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft,
2.5 damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe.

1. Korinther 12.8 Dem einen wird durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber das Wort der Erkenntnis nach demselben Geist;
12.9 einem anderen aber Glauben in demselben Geist, einem anderen aber Gnadengaben der Heilungen in dem einen Geist,
12.10 einem anderen aber [Wunder-]Kräfte, einem anderen aber Weissagung, einem anderen aber Unterscheidungen der Geister; einem anderen aber [verschiedene] Arten von Sprachen, einem anderen aber Auslegung der Sprachen.

2. Korinther 5.7 – denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen -;

Epheser 2.8 Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es;
2.9 nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.

Hebräer 11.1 Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht.
11.2 Denn durch ihn haben die Alten Zeugnis erlangt.
11.3 Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, so dass das Sichtbare nicht aus Erscheinendem geworden ist.

Jakobus 2.17 So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot.
2.18 Es wird aber jemand sagen: Du hast Glauben, und ich habe Werke; zeige mir deinen Glauben ohne Werke, und ich werde dir aus meinen Werken den Glauben zeigen.
2.19 Du glaubst, dass [nur] einer Gott ist? Du tust recht; auch die Dämonen glauben und zittern.
2.20 Willst du aber erkennen, o eitler Mensch, dass der Glaube ohne die Werke nutzlos ist?
2.21 Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da er Isaak, seinen Sohn, auf den Opferaltar legte?
2.22 Du siehst, dass der Glaube mit seinen Werken zusammen wirkte und der Glaube aus den Werken vollendet wurde.

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