Manchmal wird dieser Vers missbraucht um Trost auszusprechen, wenn wir selbst keinen Trost oder eine Lösung sehen. So kann es nur ein Ausdruck unserer Ratlosigkeit sein.
Aber Paulus kennt selbst menschlich gesehen ausweglose Situationen, in denen nur ein Wort, das Kraft vermittelt, weiterhelfen kann. In solchen Situationen soll dies Wort Kraft und tragende Hoffnung in unser Herz einpflanzen.
„Wir wissen aber, dass … , alle Dinge zum Besten dienen“, Diese Aussage ist eigentlich einfach, aber doch schwer im Glauben anzunehmen. Und das ist Grund für einen Versuch, sie besser zu verstehen. Dazu sollen einige Fragestellungen helfen.
- Wer ist mit „Wir“ gemeint? Es sind die gemeint, die Gott lieben. Gott zu lieben ist unsere Bestimmung, es ist die Lebensform für die wir geschaffen wurden. Gott ist Geist und darum geht die Liebe zu ihm über ein emotionales Gefühl hinaus. Es ist eine innere innige Verbindung mit ihm, eine Verbindung unseres Geistes mit seinem Geist. Eine Verbindung, die uns drängt, uns ihm hinzugeben und eine Verbindung, die ihm vertraut und von ihm Geborgenheit und Hilfe über alles Verstehen erwartet. Denen, die diese Verbindung haben, soll hier offenbart werden, wozu die verschiedenen Prüfungen in unserem Leben dienen sollen.
- Was ist unser Bestes? Es geht hier nicht vordergründig um das, was wir für gut oder das Beste für uns in einer schwierigen Situation halten. Wir wünschen uns meist, dass genau dies geschehen möchte. Aber hier geht es nicht um die momentane vielleicht unseren Glauben herausfordernde Situation, sondern um das wozu sie uns führen soll. Der Text sagt es mit den Worten “ dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes„. Was diese Verheißung bedeutet, können wir nur erahnen, und wir können es nur soweit erkennen, wie wir das Wesen Jesu erkannt haben. Wenn wir es ein Stück erkannt haben, wollen wir auch so sein wie er. Und das wird uns hier verhießen. Aber um in diese Verheißung eingehen zu können, müssen wir mehr und mehr erneuert werden und dabei alles das, was uns an die Welt und nicht an Gott bindet loslassen.
- Woher wissen wir es? Es steht in der Bibel, aber nur weil es geschrieben steht, ist ein Mensch nicht von einer so grundsätzlichen Aussage überzeugt. Zu dem „es steht in der Bibel“ muss die innere Überzeugung hinzukommen, die dadurch entsteht, dass sein Geist unseren Geist überzeugt, dass das was hier geschrieben steht wahr ist. Wenn wir nach dieser Wahrheit suchen, wird er sie uns schenken. Und diese Wahrheit bleibt unanfechtbar in uns, solange wir in der Nähe Gottes bleiben.
- Für wen gilt es ? Es gilt denen, die die Erlösung durch Jesus angenommen haben, Jesus den Sohn Gottes, der für unsere Schuld gestorben ist. Es gilt denen, die in seiner Nachfolge wachsen.
- Wann gilt es? Es gilt in jeder Situation, die unseren Glauben herausfordert. Es kann ein Glaubensschritt sein, den wir gehen müssen, es kann ein menschlicher Verlust oder eine Enttäuschung sein, es kann eine Bedrohung unseres Lebens sein, es kann auch sein, dass wir Gottes Handeln in unserem Leben, in unserer Gemeinde, in der Geschichte oder in der Bibel nicht verstehen. Gottes Zusagen sind nicht von unserem Verständnis abhängig.
- Wozu dient es? Wie schon geschrieben: Es dient zu unserem Besten. Denn Gott ist der Geber aller guten Gaben, er hat keine schlechten Gaben. Wenn wir davon innerlich überzeugt sind, stellen wir es nicht in Frage. Wenn wir danach streben, schenkt uns Gott dies innere Gewissheit. Unzählige Märtyrer haben diese Überzeugung bis in ihren Tod nicht verloren.
Wer diese Überzeugung hat, stellt in solchen Situationen nicht die Frage,
– „Warum lässt Gott das zu?“ sondern die Frage,
– „Was macht Gott daraus?“
Wir werden nicht immer, zumindest nicht sofort verstehen „was macht Gott daraus?“. Die Bibel und das Zeugnis vieler Christen zeigt, was Gott aus oft aussichtslosen Situationen macht. Aber manche Fragen, auch persönliche Fragen oder Fragen, die sich aus der Bibel ergeben z.B. über Ereignisse der Endzeit, wird Gott erst dann beantworten, wenn der rechte Zeitpunkt gekommen ist, dass wir es wissen müssen.- – Gott ist nicht der Urheber dessen, was wir als Unglück, Katastrophe oder Ungerechtigkeit erleben. Wir leben in einer gefallenen und sündhaften Welt und sind Teil von ihr, daher haben wir dies mitzutragen und darunter mitzuleiden. Jesus hat das für uns am Kreuz getragen. Mit ihm beginnt der Weg in ein Leben, das die Verwobenheit mit der gefallenen Welt hinter sich lässt und in die wahre Gemeinschaft mit ihm hineinführt.
Natürlich gibt es viele Fragen, die wir selbst mit den Möglichkeiten und Gaben, die Gott uns geschenkt hat beantworten können ohne eine grundsätzliche Sinnfrage damit zu verbinden. Aber es ist hilfreich und notwendig, dass wir uns der Liebe Gottes sicher sind und auch auf dies Wort aus Römer 8,28 vertrauen.
— Bibelstelle —
Römer 8 28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
29 Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
30 Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.
Gute Fragen, klare und biblische Antworten.
Woher nehmen Sie die Sicherheit für Ihre Aussage: „Und diese Wahrheit bleibt unanfechtbar in uns, solange wir in der Nähe Gottes bleiben.“ Ich glaube nicht, dass diese Aussage wahr ist. Außerdem ist die „Nähe Gottes“ ein sehr schwammiger Begriff: wo fängt sie an, wo hört sie auf? Darüber hinaus fördert diese Aussage „Und diese Wahrheit bleibt unanfechtbar in uns, solange wir in der Nähe Gottes bleiben.“ die Verurteilung: Du bist nicht nahe genug bei Gott, wenn du zweifelst.
Lieber Leser „das glaube ich nicht“
Du schreibst: „Woher nehmen Sie die Sicherheit für Ihre Aussage: „Und diese Wahrheit bleibt…“
Ich kann mir die Sicherheit nicht nehmen, weil sie nicht Ergebnis von Logik oder Verstand ist, sondern sie ist, wie ich beschrieben habe ein Geschenk Gottes durch das Wirken seines Geistes in uns. Sie ist eine Frucht, die in uns wächst, wenn wir Gott suchen, uns entschieden haben ihm zu glauben und in diesem Glauben wandeln.
Dein Name und Kommentar sagen, dass du das nicht glaubst. Ich weiß nicht, wie du dazu kommst, aber meine Ausführungen werden daran nichts ändern. Und das ist gut so! Denn diesen Glauben, der fest in unserem Inneren ist, kann nur Gott schenken. Aber wie es bei Geschenken ist, man muss sie wollen und sie annehmen.
Aber über Glauben reden kann nur jemand, der selber diesen Weg geht, oder aber ihn bei anderen Menschen beobachtet hat.
Aber Glaube ist kein statisches Geschenk, sondern er wächst und ist etwas
persönliches. Und zu diesem Wachstum gehören auch Zweifel, weil wir Gottes Wirken noch nicht voll verstehen.
Wenn jemand wissen will, ob Wasser trägt, darf er nicht in der Wüste bleiben, sondern muss ans Wasser gehen und schwimmen lernen.
Wenn jemand wissen will, ob Glaube etwas Reales ist, muss er Gott suchen. Und Gott hat versprochen, sich finden zu lassen. Dann kann er sich entscheiden, ob er ihm vertrauen will und es kann Glaube in ihm wachsen.
Vielen Dank für die guten Worte, dies sind sehr tröstlich. Laßt uns im festen Glauben daran festhalten, auch in schweren Situationen.
Gottes Segen wünsche ich allen die diese Zeilen lesen.
Kleine Anmerkung:
Was ist Glück?
FÜR MICH: Gott nahe zu sein.
Im Glauben an unseren Herrn Jesus Christus leben und auf IHN vertrauen.
und ihm vertrauen.
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